Miniaturkabinett
4. Abteilung
Ideale Flusslandschaft
- Johann Philipp Ulbricht (1762-1836)
- 1800
- Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 10,7 cm; B.: 15,9 cm; T.: 0,6 cm
- hmf.Pr655
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die beiden Bildchen zeigen zwei Ideale Flusslandschaften nach der Phantasie von Johann Philipp Ulbricht. Zwei sich überkreuzende Bäume und eine Gruppe von drei Männern sind in Pr655 links in den Vordergrund gesetzt. Rechts daneben windet sich ein Weg in den Mittelgrund, wo ein zweistöckiges Fachwerkhaus einen pittoresken Blickpunkt bildet. Über die gesamte rechte Bildhälfte erstreckt sich ein Fluss und leitet den Blick in die Ferne. Im Kontrast hierzu hinterfangen zwei steil aufsteigende Berggipfel die linke Bildhälfte. Das Gegenstück Pr656 zeigt in genau entgegen gesetzter Komposition entsprechende Landschaftsmotive.
Ulbricht führte die beiden konventionell angelegten Kompositionen in kleinteilig getüpfelten Pinselzügen aus. Das Kolorit wird mit zunehmender Entfernung immer heller. Hierdurch versucht der Maler, wenngleich wenig gekonnt, die Luftperspektive und Tiefenwirkung der traditionellen Landschaftsmalerei zu imitieren.
Pr655 und Pr656 bereichern unsere Kenntnis von der späten Nachwirkung jener idealen Flusslandschaften, die Christian Georg Schütz der Ältere seit Mitte des 18. Jahrhunderts in der Frankfurter Malerei etabliert hatte. Genau diese Landschaftsauffassung wurde dann um 1800, also fast ein Jahrzehnt nach dem Tod von Schütz, von neuen Entwicklungen überlagert. Auch Ulbricht sollte sich bald darauf mit neuen Vorbildern auseinandersetzen (siehe bei Pr435/436).
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Ulbricht führte die beiden konventionell angelegten Kompositionen in kleinteilig getüpfelten Pinselzügen aus. Das Kolorit wird mit zunehmender Entfernung immer heller. Hierdurch versucht der Maler, wenngleich wenig gekonnt, die Luftperspektive und Tiefenwirkung der traditionellen Landschaftsmalerei zu imitieren.
Pr655 und Pr656 bereichern unsere Kenntnis von der späten Nachwirkung jener idealen Flusslandschaften, die Christian Georg Schütz der Ältere seit Mitte des 18. Jahrhunderts in der Frankfurter Malerei etabliert hatte. Genau diese Landschaftsauffassung wurde dann um 1800, also fast ein Jahrzehnt nach dem Tod von Schütz, von neuen Entwicklungen überlagert. Auch Ulbricht sollte sich bald darauf mit neuen Vorbildern auseinandersetzen (siehe bei Pr435/436).
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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