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Miniaturkabinett

18. Abteilung

Bildnis Gustav II. Adolphs von Schweden

  • unbekannt, Kopie nach Matthäus Merian d. Ä. (1593-1650)
  • nach 1633
  • Ölhaltige Farbe auf Kupfer, H.: 2,8 cm, B.: 2,5 cm, T.: 0,05 cm (oval)
  • hmf.Pr107
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Das Bildchen zeigt den schwedischen König, der sich zum Betrachter wendet und diesen mit schweren Lidern verdeckten Augen durchdringend ansieht. Von dem hellbraunen Wams des Dargestellten ist kaum etwas zu sehen, da dieser von einem flach aufliegenden Spitzenkragen verdeckt wird. Die Vorliebe Gustaf II. Adolfs für diese breiten Spitzenkragen gab ihnen auch den Namen „Schwedenkragen“. Der in Pr107 nur angeschnittene und proportional verkleinerte Kragen ist auf dem von Matthäus Merian d. Ä. gestochenen Brustbild Gustav Adolfs, das der Kopie zugrunde liegt, in Gänze zu sehen. Dass das Bildnis dem Stich Merians d. Ä. folgt, lässt sich an den charakteristischen, zu zwei Dritteln geschlossenen Augen unter schweren Lidern festmachen, die den Merian-Typus unter den Darstellungen Gustav II. Adolfs kennzeichnen.
Die Stadt Frankfurt war mit dem König der Schweden in direkten Kontakt gekommen, als er am 27. November 1631 in die bislang neutral gebliebene reichsfreie Stadt einmarschierte. Die Besetzung lief ohne Kampfhandlungen ab, da die Tore von Sachsenhausen sofort geöffnet worden waren. Der Kontributionsvertrag war moderat und Gustav II. Adolph, der Frankfurt bis Mai 1632 von seinem Hauptlager Mainz aus mehrfach besuchte und hier Hof hielt, stationierte lediglich 600 Soldaten in Sachsenhausen. Die Erinnerungen der Frankfurter an den Schwedenkönig dürften also durchaus wohlwollend gewesen sein.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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