Miniaturkabinett
4. Abteilung
Herzog Georg der Bärtige von Sachsen
- Lukas Cranach d. Ä. (1472-1553), Kopie
- nach 1534
- Ölhaltige Malerei auf Eichenholz, H.: 19 cm; B.: 14,4 cm; T.: 0,8 cm
- hmf.Pr096
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Das Bildchen zeigt einen reifen Mann in Halbfigur vor blau-grünem Hintergrund, der ein hochgeschlossenes Oberteil aus schwarzem Brokat trägt. Die Arme sind vor dem Körper zusammengenommen und die nur von einem einzigen schlichten Ring gezierten Hände ineinandergelegt. Das auffälligste Kennzeichen des Mannes ist die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, die auf seinen Schultern aufliegt.
Dargestellt ist Herzog Georg von Sachsen (reg 1488–1539). Obwohl zunächst begeistert von den 95 Thesen Luthers, wandte er sich später entschieden gegen den Reformator und setzte die habsburgerfreundliche Politik seines Vaters fort. Wirtschafts- und finanzpolitisches Geschick sowie ein ausgeprägtes Rechtsgefühl charakterisieren diesen beliebten und fähigen Herrscher, der 1532 zum Ritter des Goldenen Vlieses erhoben wurde. Auch als Bauherr trat er in Erscheinung; unter ihm begann zu Beginn der 1530er Jahre u.a. der Ausbau des Dresdener Residenzschlosses im Renaissancesteil (Georgenbau) und er ließ die Arbeiten am Meissner Dom fortführen, in dessen Georgskapelle er auch begraben liegt.
Der dortige, von Lucas Cranach d. Ä. 1534 gefertigte Altar mit der Stifterfigur des Herzogs steht in enger Verbindung mit den Porträts, die Pr96 als Grundlage dienten. Von den diversen Halbfigurenbildern von der Hand Lukas Cranachs d. Ä. und/oder seiner Werkstatt, die den Herzog in schwarzem Gewand mit dem Orden des Goldenen Vlieses vor einfarbigem Hintergrund zeigen, kommt dem Prehn’schen Bildchen die Werkstatt-Fassung in der Gemäldegalerie Berlin besonders nahe. Diese weist ebenfalls einen grünlich getönten Hintergrund auf und Georg der Bärtige trägt auch hier nur einen schlichten Ring am Zeigefinger der rechten Hand. Maltechnisch hat das deckend und mit wenig feinem Pinsel gemalte Prehn’sche Bildchen allerdings nichts gemein mit den in mehreren übereinandergelegten Farbschichten aufgebauten Arbeiten Cranachs d. Ä..
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Dargestellt ist Herzog Georg von Sachsen (reg 1488–1539). Obwohl zunächst begeistert von den 95 Thesen Luthers, wandte er sich später entschieden gegen den Reformator und setzte die habsburgerfreundliche Politik seines Vaters fort. Wirtschafts- und finanzpolitisches Geschick sowie ein ausgeprägtes Rechtsgefühl charakterisieren diesen beliebten und fähigen Herrscher, der 1532 zum Ritter des Goldenen Vlieses erhoben wurde. Auch als Bauherr trat er in Erscheinung; unter ihm begann zu Beginn der 1530er Jahre u.a. der Ausbau des Dresdener Residenzschlosses im Renaissancesteil (Georgenbau) und er ließ die Arbeiten am Meissner Dom fortführen, in dessen Georgskapelle er auch begraben liegt.
Der dortige, von Lucas Cranach d. Ä. 1534 gefertigte Altar mit der Stifterfigur des Herzogs steht in enger Verbindung mit den Porträts, die Pr96 als Grundlage dienten. Von den diversen Halbfigurenbildern von der Hand Lukas Cranachs d. Ä. und/oder seiner Werkstatt, die den Herzog in schwarzem Gewand mit dem Orden des Goldenen Vlieses vor einfarbigem Hintergrund zeigen, kommt dem Prehn’schen Bildchen die Werkstatt-Fassung in der Gemäldegalerie Berlin besonders nahe. Diese weist ebenfalls einen grünlich getönten Hintergrund auf und Georg der Bärtige trägt auch hier nur einen schlichten Ring am Zeigefinger der rechten Hand. Maltechnisch hat das deckend und mit wenig feinem Pinsel gemalte Prehn’sche Bildchen allerdings nichts gemein mit den in mehreren übereinandergelegten Farbschichten aufgebauten Arbeiten Cranachs d. Ä..
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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