Miniaturkabinett
4. Abteilung
Landschaft mit Reiter und Hasenjagd
- unbekannt (flämisch?), nach Antonio Tempesta
- 17. Jahrhundert
- Ölhaltige Malerei auf Kupfer, H.: 11,5 cm; B.: 18,1 cm; T.: 0,07 cm
- hmf.Pr819
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Im Vordergrund von Pr819 springt ein Reiter auf einem weißen Schimmel in einen dichten Wald hinein, der die gesamte rechte Bildhälfte einnimmt. Über die braune Wegböschung und einen abgestorbenen Baumstumpf hinweg geht links der Blick auf ein gelbes Stoppelfeld, das am Horizont mit einer Baumreihe abschließt über der sich ein heiterer Wolkenhimmel spannt. Hier sputet ein Jäger hinter seinem weißen Hund hinterher, welcher wiederum einen Hasen verfolgt. Auf dem Gegenstück Pr820 sind links der Komposition auf einem goldgelben Kornfeld mehrere Personen damit beschäftigt, Vögel durch das Ausbreiten von großen Netzen über den Kornähren zu fangen. Die sommerliche hügelige Landschaft zeigt im Hintergrund Baumreihen und eine südländisch anmutende Kirche. Während im Kornfeld links die Menschen in ihrer weißen, roten und schwarzen Kleidung lebhafte Akzente setzen, ist die Wiese rechts unbelebt.
Beide Arbeiten stammen aus dem 17. Jahrhundert und gehen auf graphische Vorlagen zurück. Antonio Tempesta (um 1550–1630) schuf mit seinem in Rom erschienenen „Primo Libro di Caccie varie“ eine 46-teilige Serie von Jagddarstellungen, die unter anderem von Claes Jansz. Visscher (1587–1652) nachgebildet wurde. Sowohl bei Pr819, als auch bei Pr820 stammen Teile der Komposition von den Jagdszenen, die Visscher nach Tempesta stach. Die stark buntfarbigen Täfelchen könnten im flämischen Kunstkreis des 17. Jahrhunderts entstanden sein, sind hierfür allerdings sehr linienhaft und graphisch aufgefasst.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Beide Arbeiten stammen aus dem 17. Jahrhundert und gehen auf graphische Vorlagen zurück. Antonio Tempesta (um 1550–1630) schuf mit seinem in Rom erschienenen „Primo Libro di Caccie varie“ eine 46-teilige Serie von Jagddarstellungen, die unter anderem von Claes Jansz. Visscher (1587–1652) nachgebildet wurde. Sowohl bei Pr819, als auch bei Pr820 stammen Teile der Komposition von den Jagdszenen, die Visscher nach Tempesta stach. Die stark buntfarbigen Täfelchen könnten im flämischen Kunstkreis des 17. Jahrhunderts entstanden sein, sind hierfür allerdings sehr linienhaft und graphisch aufgefasst.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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