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Miniaturkabinett

22. Abteilung

Waldgegend mit Parforcejagd

  • Philipp Hieronymus Brinckmann (1709-1761)
  • Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 9,5 cm; B.: 13,9 cm; T.: 0,5 cm
  • hmf.Pr596
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Die beiden Jagdstücke sind gegenläufig aufgebaut und zeigen Szenen der Parforcejagd. Hierbei handelt es sich um die Jagd mit Hundemeute und Pferden auf Hirsche, Füchse, Wölfe oder Wildschweine. Auf Pr595 stürmen fünf in Blau und Gelb gekleidete Reiter mit ihren Hunden hinter einem mächtigen Baum hervor. Die beiden vordersten Jäger sind mit ihren Pferden bereits in einen Fluss geritten, in dem in der linken Bildecke das Wild von der Meute gestellt und angefallen worden ist. Mit dem Jagdhorn wird vermutlich gerade zum Halali sur pied geblasen, zum finalen Höhepunkt der Jagd.

Auf Pr596 stürmen vier Jäger soeben mit einigen Hunden aus dem Waldweg nach rechts auf eine Lichtung zu. Offensichtlich ist das Wild aufgespürt: weitere Hunde werden von den Hundeführern abgekoppelt, um die Verfolgung zu beginnen. Die Jäger haben ihre Jagddegen bereits gezogen.

Landschaftsdisposition und Malweise der Prehn’schen Täfelchen lassen sich mit Philipp Hieronymus Brinckmann in Verbindung bringen, dessen Namen bereits E. F. C. Prehn rückseitig auf den Bildern vermerkte. In Brinckmanns thematisch vielschichtigem Oeuvre nehmen Jagdstücke einen nicht unbeträchtlichen Anteil ein. Dies hängt damit zusammen, dass während seiner Zeit als kurpfälzischer Hofmaler 1743 durch Kurfürst Karl in der Kurpfalz die Parforcejagd eingeführt wurde. Besonders nah steht unseren Bildern dabei die nur unwesentlich größere Landschaft Brinckmanns, die 2015 in Berlin versteigert wurde.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)


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