Miniaturkabinett
22. Abteilung
Flusslandschaft (Engers und Sayn)
- Johann Philipp Ulbricht
- nach 1806
- Ölhaltige Malerei auf Kupfer, H.: 11,1 cm; B.: 17,2 cm; T.: 0,1 cm
- hmf.Pr225
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Das Landschaftsgemälde zeigt leicht modifiziert das rechte Rheinufer bei Neuwied mit Ansicht von Engers und Sayn. Als Repoussoirmotiv dieser Flusslandschaft dient ein von zwei Personen belebter Uferstreifen in der rechten unteren Ecke mit Böschung und hoch aufragenden Bäumen. Der breite Strom führt von links vorn nach rechts in die Tiefe. Mehrere Boote beleben die glatte Wasserfläche und schildern das arbeitsreiche Treiben der Fischer und Fährleute am Fluss. Vom rechten Ufer ist im Mittelgrund nur eine Landzunge mit dichter Besiedlung zu sehen, das jenseitige Ufer wird hingegen ausführlicher beschrieben: Hinter einem Auwald links erhebt sich auf einem flachen Hügel eine klosterartige Anlage, etwas weiter im Mittelgrund liegt ein Städtchen mit hohen Häusern und Kirchen direkt am Wasser. Überragt wird diese Uferzone von hohen Bergen, in deren Mitte eine mächtige Burganlage thront. Warmes Licht färbt die Wolken vor dem blauen Himmel golden.
Die Ansicht basiert sicherlich nicht auf eigenen Studien Ulbrichts, sondern entstand vermutlich nach einer Vorlage von Christian Georg Schütz dem Vetter. 32 Zeichnungen von diesem stach Christian August Günther (1759–1824) als Illustrationen des Rhein-Reiseführers Mahlerische Ansichten des Rheins von Mainz bis Düsseldorf, der in Frankfurt a. M. 1806 erschien. Im zweiten Heft findet sich ein Kupferstich mit der Ansicht von Engers, der Ulbricht als Grundlage gedient haben könnte.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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