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Miniaturkabinett

22. Abteilung

Kircheninterieur bei Nacht

  • Johann Ludwig Ernst Morgenstern (1738-1819)
  • 1809
  • Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 22,8 cm; B.: 16,8 cm; T.: 0,7 cm
  • hmf.Pr480
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Johann Ludwig Ernst Morgenstern zeigt hier das Innere einer dreischiffigen, gotischen Kirche bei Nacht, in welcher gerade eine Totenfeier stattfindet. Das Kircheninterieur ist ein Beispiel für Morgensterns Variationen dieses Bildthemas mittels verschiedener Tageszeiten, Beleuchtungen und Staffagefiguren (vgl. auch die Ausführungen bei Pr519). Das Gemälde besticht vor allem durch die feine Ausarbeitung der Staffagefiguren, aber auch durch die beeindruckende Lichtregie. Diese bestimmt, wie auch in Pr519, die Bildwirkung und lenkt von gewissen Problemen bei der perspektivischen Darstellung, etwa bei den Gewölben oder den für die Höhe eigentlich viel zu schmalen Seitenschiffe ab. Morgenstern studierte nicht nur das für ihn sonst ungewöhnliche Motiv eines im Kirchenboden ausgehobenen Grabes bei den niederländischen Künstlern, sondern er übernahm auch den Lichteffekt des dunklen Kirchenraumes und der damit kontrastierenden, hell erleuchtenden Kapelle.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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