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Miniaturkabinett

31. Abteilung

Südliche Landschaft

  • Philips Augsteijn Immenraet (1627–1679)
  • Ölhaltige Malerei und Tempera auf Eiche, H.: 19,3 cm; B.: 24,9 cm; T.: 0,5 cm
  • hmf.Pr448
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Auf Pr323 sitzt auf einem Felsen in der rechten Bildecke ein Zeichner und Blickt auf die Naturszenerie vor ihm. Jenseits des Wasserfalls erheben sich über dem Felsenuntergrund einige Gebäude einer kleinen Ortschaft oder eines Klosters. Die Bauweise der Häuser mit ihren recht flachen Ziegeldächern sowie der niedrige und breite Glockenturm erwecken einen südalpinen Eindruck.
Eine südliche Landschaft gibt auch Pr324 wieder. Rechts befindet sich eine hohe Mauer, die offensichtlich einen großen Garten umschließt. Felshöhlen oder Keller werden als Werkstätten oder Lager genutzt: aus der Tür rechts kommt ein Mann mit einem Tablett (?) in der Hand hinaus.
Pr447 schildert eine wilde Gebirgsgegend. Die gesamte rechte Bildhälfte wird von einer dunklen Felswand eingenommen, die sich über einem schmalen Plateau erhebt. Hier bewegen sich zwei Reisende.
Wie Pr447 wird auch bei Pr448 der Eindruck einer südlichen Atmosphäre durch das milde Sonnenlicht bestimmt, das hier allerdings weitere Teile der Landschaft erfasst und durch eine rötlichere Färbung der Wolken am Horizont etwas abendlicher wirkt. Aus der Tiefe einer hügeligen Fernlandschaft führt ein breiter Weg diagonal in den rechten Vordergrund. Wiederum sind zwei Personen zu sehen: Ein in kräftigem Rot und Blau gekleideter Reisender auf seinem bepackten Maultier lässt sich von einer zerlumpten Gestalt mit Hut und Stock den Weg weisen.
Dass die vier Prehn’schen Bilder, von denen zwei nachweislich dasselbe Entstehungsjahr aufweisen, tatsächlich eine zusammengehörige Serie bilden, ist möglich, aber keinesfalls zwingend. Zu unterschiedlich erscheinen die Perspektiven und Augenpunkte sowie die Größen der Staffagefiguren. Jede Komposition steht hier doch wohl eher für sich allein. Prehn gruppierte die Bilder dann nach den Vorstellungen seiner Zeit an: er fasste die Bilder mit Gebäuden und die mit reiner Naturschilderung zusammen und achtete darauf, dass im jeweiligen Pendantpaar das Licht aus derselben Richtung kommt.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

 

 

 

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