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Miniaturkabinett

17. Abteilung

Schlachtenszene mit Heinrich IV.

  • Peter Paul Rubens, Schule oder Werkstatt
  • um oder nach 1628
  • Ölhaltige Malerei auf Eichenholz, H.: 25,5 cm; B.: 44 cm; T.: 0,9 cm
  • hmf.Pr230
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Die tonige Ölskizze schildert das figuren- und aktionsreiche Aufeinandertreffen zweier Heere. Von rechts stürmen in geschlossener Ordnung die Truppen von König Heinrich IV. von Frankreich heran, während links der gegnerische Haufen bereits in Unordnung geraten ist und zu Boden geht. Im Zentrum der Komposition stehen sich Heinrich IV. – als einziger farblich herausgehoben durch eine rote Hose und einen dunkel-glänzenden Harnisch– und sein Rivale gegenüber. Dessen Schimmel bäumt sich gerade angstvoll auf und bringt den Reiter mit rosafarbener Schärpe in eine bedrohliche Schieflage. Der siegreiche Ausgang der Schlacht für die Franzosen ist mehr als gewiss.

Pr230 steht im Kontext der Ausstattung der zweiten Galerie im Pariser Palais du Luxembourg für Maria de’Medici. Hier sollten der militärische Aufstieg und die Schlachten Heinrichs IV. (1553–1610), Marias verstorbenem Gemahl, verherrlicht werden. Peter Paul Rubens wurde für diesen Bilderzyklus 1622 beauftragt, jedoch konnte er die Gemälde nicht fertigstellen, da sich der gesamte Auftrag 1630 zerschlug; die unfertigen Arbeiten blieben bis zum Tod des Künstlers in seinem Atelier. Acht große Schlachtenbilder sollten wohl konkrete Stationen und militärische Erfolge des Königs veranschaulichen. Das unvollendete Gemälde Heinrich IV. und die Schlacht von Ivry war eines davon und befindet sich heute in den Uffizien in Florenz. Zu diesem steht Pr230 in direkter Verbindung. Das Florentiner Gemälde sollte dem Idealbild des Triumphes vorausgehen und das Ende der ersten langen Galeriewand im Palais du Luxembourg bilden. Der Prehn’schen Arbeit liegt die eigenhändig von Rubens angefertigte Skizze zum Florentiner Schlachtengemälde zugrunde.

(Julia Ellingaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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