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Miniaturkabinett

17. Abteilung

Das Hochzeitsfest von Amor und Psyche

  • Raffael Sanzio, Kopie
  • 17. Jahrhundert
  • Ölhaltige Malerei auf Laubholz, H.: 21,3 cm; B.: 49,5 cm; T.: 1,4 cm
  • hmf.Pr022
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Als Grundlage für die zahlreichen  Amor-und-Psyche-Folgen gilt das Märchen aus den Metamorphosen des römischen Autors Apuleius (um 123–nach 170 n. Chr.). Erzählt wird die handlungsreiche Geschichte vom bewegten Leben der Königstochter Psyche, der Geliebten des Liebesgottes Amor, die nach vielen Irrungen und Prüfungen mit einer Hochzeitsfeier der beiden Protagonisten endet.

Friesartig breitet sich auf dem Prehn’schen Gemälde die Hochzeitsgesellschaft von Amor und Psyche im Olymp aus. Die Reihe der illustren Gäste beginnt links mit der Rückenfigur des leierspielenden Apolls, zu dessen Musik Venus mit geschürztem Gewand und erhobenem Arm tanzt. Hinter einem üppig geschmückten Bronzetisch sitzen zwei Paare über denen die blumenstreuenden Horen mit ihren Libellenflügeln schweben. Vor dem Tisch kniet der langhaarige Ganymed, der Jupiter eine Weinschale anreicht. In der blonden Frau links des Göttervaters dürfen wir seine Gattin Juno vermuten, rechts von ihm endlich lagert das Brautpaar Amor und Psyche. Verliebt schaut sich dieses tief in die Augen ohne den Rest der Gesellschaft zu beachten. In der Komposition fast untergehend, werden Amor und Psyche lediglich durch eine der drei Gratien hinter sich betont, die duftende Essenzen herabrieseln lässt. Unter Assistenz von zwei Putten kümmert sich Bacchus rechts im Vordergrund um das Mischen des Weines und schließt das Bildfeld ab.

Vorlage für Pr22 liefert ein Deckenfresko von Raffael in der Gartenloggia der Villa Farnesina in Rom. Die Prehn’sche Kopie geht möglicherweise auf französische Reproduktionen des Freskos aus dem 17. Jahrhunderts zurück.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)


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