Miniaturkabinett
26. Abteilung
Felsbogen mit betendem Eremit (Hl. Antonius?)
- David Teniers d. J. (1610-1690), Werkstatt
- 17. Jahrhundert
- Ölhaltige Malerei auf Kupfer, H.: 13,1 cm; B.16,1 cm; T.: ca. 0,07 cm
- hmf.Pr771
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die gesamte Komposition wird von einem natürlichen Felsbogen (oder Höhleneingang) bestimmt, der beinahe die gesamte Bildfläche einnimmt. Im Vordergrund kniet ein alter Mann in brauner Kutte vor einem Kruzifix. Möglicherweise sollen die Weißhöhungen in der rechten unteren Bildecke das Glitzern eines Wasserlaufes andeuten, wie er auf vergleichbaren Kompositionen von David Teniers d.J. auftritt. Ansonsten finden sich keine abwechslungsreichen Details oder Attribute in der vorderen Bildzone.
Es ist nicht endgültig zu klären, ob es sich bei dem dargestellten Eremiten um eine namenlose oder eine konkrete Person wie den hl. Antonius Abbas handelt (um 251/252 – 356), den David Teniers d.J. über seine gesamte Schaffenszeit häufig dargestellt hat. Der Heilige gilt als Vorläufer des christlichen Mönchtums und Vater des Antoniterordens, der sich immer wieder in die Einsamkeit zurückzog. Teniers stellt ihn zumeist in der Szene der Versuchung dar gelegentlich aber auch lesend oder betend allein in einer Felsgrotte oder felsigen Landschaft. Neben den vielfach komplizierter aufgebauten Grottenräumen gibt es auch einfache Kompositionen Teniers, die – wie Pr771 – lediglich aus einem einfachen Felsbogen bestehen. Als Prototyp, der letztendlich auch für das Prehn’sche Bild vorbildliche gewesen sein dürfte, kann hier die Ansicht einer Grotte aus den frühen 1630er Jahren in Washington angesehen werden.
Die kompakte, wenig transparente und grobe Malerei auf Pr771 sprechen auf den ersten Blick gegen die Eigenhändigkeit des Prehn’schen Bildes. Eine Entstehung des Bildchens in der Werkstatt Teniers ist jedoch denkbar.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Es ist nicht endgültig zu klären, ob es sich bei dem dargestellten Eremiten um eine namenlose oder eine konkrete Person wie den hl. Antonius Abbas handelt (um 251/252 – 356), den David Teniers d.J. über seine gesamte Schaffenszeit häufig dargestellt hat. Der Heilige gilt als Vorläufer des christlichen Mönchtums und Vater des Antoniterordens, der sich immer wieder in die Einsamkeit zurückzog. Teniers stellt ihn zumeist in der Szene der Versuchung dar gelegentlich aber auch lesend oder betend allein in einer Felsgrotte oder felsigen Landschaft. Neben den vielfach komplizierter aufgebauten Grottenräumen gibt es auch einfache Kompositionen Teniers, die – wie Pr771 – lediglich aus einem einfachen Felsbogen bestehen. Als Prototyp, der letztendlich auch für das Prehn’sche Bild vorbildliche gewesen sein dürfte, kann hier die Ansicht einer Grotte aus den frühen 1630er Jahren in Washington angesehen werden.
Die kompakte, wenig transparente und grobe Malerei auf Pr771 sprechen auf den ersten Blick gegen die Eigenhändigkeit des Prehn’schen Bildes. Eine Entstehung des Bildchens in der Werkstatt Teniers ist jedoch denkbar.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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