Das kleine Bild zeigt einen Mönch mit grauem Bart und Nimbus in andächtiger Anbetung vor einem Kruzifix. Die weißen Unterarme und das blasse Gesicht stechen wirkungsvoll aus dem ansonsten in dunklen Tönen gehaltenen Umfeld heraus. Dargestellt ist der Heilige Nikolaus von Tolentino (um 1245–1305), der für seine heilenden Gebete sowie seine Frömmigkeit bekannt war und meist in Anbetung eines Kruzifixes wiedergegeben ist.
Seit dem 17. Jahrhundert wird der Heilige vermehrt als asketischer Typus dargestellt. Dies gelingt dem Künstler von Pr215, indem er durch Lichtführung und Kolorit das ausgemergelte Gesicht mit den eingefallenen Wangen und den großen Augen besonders betont.
Dem Bildchen liegt ein von Raphael Sadeler d. Ä. in München herausgegebener Kupferstich zugrunde. Bis auf die Bildunterschrift hat der Kopist die Arbeit Sadelers getreu übernommen und nur den Landschaftsausblick auf das Kloster in Tolentino in der rechten oberen Ecke weggelassen.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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