Die beiden Kastenseiten der 26. Abteilung werden in der oberen und unteren Bildleiste durch echte und von Prehn erdachte Pendants verklammert. Auch die etwas größeren Gemälde dazwischen sind als Gegenstücke inszeniert. Die düstere Stimmung der „Landschaft mit Pilgern“ links, die dem nach Frankfurt geflüchteten flämischen Protestanten Martin van Valckenborch (1535–1612) zugeschrieben wird, findet ihr Gegenbild in der von hellem, warmem Licht durchdrungenen Flusslandschaft. Die kleineren Bilder in der mittleren Zone ordnete Prehn hingegen senkrecht oder waagerecht auf jedem Flügel für sich als Paare an.
Die sehr individuelle Art, in der Prehn oft Pendants bildet, kann an der 26. Abteilung besonders gut studiert werden. In der oberen Bildleiste setzt er etwa ein Landschaftsbild mit der „Taufe des Kämmerers“ aus der Frankenthaler Malerschule (16. Jh.) mit einer südlichen Landschaft (18. Jh.) in Verbindung, weil beide das Motiv einer Brücke aufweisen. Das benachbarte Figurenpaar gehört ebenfalls nicht ursprünglich zusammen. Der Sammler erzählt uns hier humorig eine kleine Geschichte: In seiner Zusammenstellung sieht es so aus, als beklage der Mann mit seiner entsetzten Geste den Alkoholkonsum der alten Frau. Die beiden erotischen Frauenakte unten werden ironisch von Darstellungen enthaltsamer und asketischer Einsiedler eingefasst.