Die Dargestellte trägt ein dunkles Kleid, um dessen weiten, die Schultern größtenteils freilassenden Ausschnitt ein schlichter weißer Kragen gelegt ist. Im Ausschnitt sichtbar ist das mit einem Zackensaum versehene weiße Hemd. Auf der Brust prangt als Schließe eine blaue Bandschleife, die mit großen Perlen verziert ist. Eine einzelne große Perle liegt zudem an einer schlichten Kette eng um den Hals der Frau. Das braune Haar ist zurückgenommen und am Hinterkopf unter einer perlenverzierten Haube zusammengefasst. Das übrige Haar fällt leicht gewellt offen auf die Schultern.

Frisur und Kragenmode wurden so bereits in den 1640er Jahren getragen, haben in dieser Form ihren Höhepunkt aber in den 1650er Jahren. Worauf die Zuschreibung an Jan van Kessel in der rückseitigen Beschriftung und bei Passavant beruht, ist nicht klar. Der für seine detailgenauen Insektenstudien, Stillleben und Strandstücke bekannte Flame Jan van Kessel d. Ä. (1626–1679) ist bislang nicht als Porträtmaler bekannt. Ebenso wenig kommt der holländische Landschaftsmaler Jan van Kessel (um 1641/42–1680) in Betracht.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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