Der in Hanau ansässige und vornehmlich für den Frankfurter Markt arbeitende Maler Georg Karl Urlaub schuf neben Historienbildern (siehe die Beschießung Frankfurts a. M. in der zweiten Abteilung) auch erotisch angehauchte Aktdarstellungen, von denen Prehn mehrere erwarb (zwei Frauenakte in Kasten 26). Hier zeigt er den nackten Amorknaben, der in kindlicher Konzentration auf einer Waldlichtung Schmetterlinge hascht. Der Landschaftsausschnitt ist sehr eingeschränkt und wirkt dadurch äußerst intim: Blattwerk von Büschen und Bäumen rahmt das Bildfeld an allen Seiten. Der Betrachter, der aus der Perspektive eines erwachsenen Menschen leicht auf den Knaben herabblickt, steht nicht auf dem Waldweg sondern im Unterholz. So nimmt er beinahe die Rolle eines Voyeurs ein. Das Bildchen wurde nicht, wie frühere Autoren dachten, extra vom Künstler als Gegenstück zu Zicks Amorknaben gemalt.

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