Miniaturkabinett
23. Abteilung
Stillleben mit Weintraube und Taschenuhr
- Abraham de Lust (?)
- Mitte 17. Jahrhundert (?)
- Ölhaltige Malerei auf Holz, H.: 17,1 cm; B.: 24,6 cm; T.: 0,7 cm
- hmf.Pr307
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Auf dem Gemälde, welches oben beschnitten ist, sind grüne Weintrauben mit Blattwerk und links daneben eine aufgeklappte goldene Taschenuhr abgebildet. Aus dem überaus dunklen, ganz von stumpfen Schwarzgrau- und Grüntönen bestimmten Stillleben leuchten die vom Licht erfassten Kettenglieder und die feine Ziselierung des Uhrkorpus hervor. Demgegenüber wirken die Beeren der Traube eher etwas stereotyp erfasst und wenig räumlich.
Die Zuweisung des Prehn’schen Bildchens an Willem van Aelst (1627– nach 1687), bzw. zuletzt als Kopie nach diesem ist sicherlich in dem Motiv der goldenen Taschenuhr begründet, das dieser im 17. und 18. Jahrhundert hochgeschätzte Maler gern in seine eleganten, meist asymmetrisch komponierten Blumenstillleben einbaute. Die (Taschen-)Uhr kann dabei sowohl als Hinweis auf die Vergänglichkeit und damit als Memento-Mori-Warnung verstanden werden, als auch als Zeichen für die Überwindung der Zeit stehen, da der Künstler sich über die Jahreszeiten hinwegzusetzen vermag und mit seinen immerwährenden Blüten den Frühling im Winter heraufbeschwören könne. Qualitativ kommt Willem van Aelst als Maler von Pr307 nicht in Frage, vor allem, was die wenig aufregende Komposition angeht. Möglicherweise könnte als Urheber des Stilllebens Abraham de Lust zu nennen sein, in dessen Arbeiten Weintrauben oft eine Hauptrolle spielen.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Die Zuweisung des Prehn’schen Bildchens an Willem van Aelst (1627– nach 1687), bzw. zuletzt als Kopie nach diesem ist sicherlich in dem Motiv der goldenen Taschenuhr begründet, das dieser im 17. und 18. Jahrhundert hochgeschätzte Maler gern in seine eleganten, meist asymmetrisch komponierten Blumenstillleben einbaute. Die (Taschen-)Uhr kann dabei sowohl als Hinweis auf die Vergänglichkeit und damit als Memento-Mori-Warnung verstanden werden, als auch als Zeichen für die Überwindung der Zeit stehen, da der Künstler sich über die Jahreszeiten hinwegzusetzen vermag und mit seinen immerwährenden Blüten den Frühling im Winter heraufbeschwören könne. Qualitativ kommt Willem van Aelst als Maler von Pr307 nicht in Frage, vor allem, was die wenig aufregende Komposition angeht. Möglicherweise könnte als Urheber des Stilllebens Abraham de Lust zu nennen sein, in dessen Arbeiten Weintrauben oft eine Hauptrolle spielen.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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