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Miniaturkabinett

15. Abteilung

Südliches Seegestade

  • Johann Alexander Thiele (1685-1752)
  • Ölhaltige Malerei auf Weißblech, H.: 16,2 cm; B.: 24,7 cm; T.: 0,1 cm
  • hmf.Pr721b
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Die beiden idealen südlichen Seegestade sind als Pendantpaar spiegelbildlich aufeinander bezogen und kompositorisch abgestimmt. Die rahmenden Elemente in den jeweils äußeren Bildbereichen sind die Ruine eines Rundturmes auf Pr721b und die eines Hauses auf Pr721a. Beide werden von schlanken, vor ihnen stehenden Laubbäumen überragt. In einem Halbrund zieht sich hinter den Monumenten die bergige Küstenlinie bis zum Horizont. Die Wasserfläche ist in beiden Fällen spiegelglatt und nur im vorderen Bereich von Booten belebt. Die Uferzone bildet die Bühne für die buntfarbigen Staffagefiguren, die hier als Reisende oder Händler neben großen verschnürten Gepäckballen und Transportfässern stehen oder sitzen.

In den feinmalerisch glatt gemalten Bildern divergiert allein die Lichtstimmung: Während Pr721b links mit dem vorwiegend hellblauen Himmel und dem hellen Gelb in den Wolken, kühler gehalten ist, flammt in Pr721a das Abendrot am Horizont auf und färbt Himmel, Wasser und ferne Berge orangerot.

Dass Johann Alexander Thiele diese Feinheiten des Lichteinfalls beachtete, zeigt das Pendantpaar in Sondershausen. Diese beiden Vergleichsstücke von beinahe identischer Größe zu Pr721a und b belegen zudem sowohl thematisch als auch stilistisch, dass sich die Prehn’schen Bilder nahtlos in das Oeuvre Thieles einfügen.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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