Miniaturkabinett
Himmelfahrt Mariens
Ein Hirte schnitzt eine Rohrflöte
Bildnis eines Mannes mit Totenkopf und Sanduhr
Zwei Männer vor einer Königin (Ahasver und Haman vor Ester?)
Versuchung des hl. Antonius
Brustbild eines Bauern mit löchrigem Hut
Eine Holzsammlerin mit Schubkarren
Urkundenausstellung (Ahasver überlässt Mordechai den Siegelring?)
Judith mit dem Haupt des Holofernes
Südlicher Hafen
Venus und Amor
Gemüse- und Blumenmarkt
Jagdstillleben mit toten Vögeln und Meerschweinchen vor Landschaft
Kormoran
Drei Bauern im Fenster
Wildpret- und Vogelmarkt
Maria Theresia
Kreuzigung Christi mit Muttergottes und neun Heiligen
Südliches Seegestade
Flussgegend mit Ruine und doppeltem Regenbogen
Landschaft mit Blick auf Höchst
Franz I. Stephan
Madonna mit Kind und elf Heiligen
Südliches Seegestade
15. Abteilung
Besonders farbenfroh tritt uns die 15. Abteilung entgegen. Die sehr ausgewogene Verteilung besteht pro Kastenseite aus einer senkrechten Bildleiste, die von je einer weiteren Bildleiste flankiert wird. Wirkliche Hauptbilder stechen nicht hervor, auch wenn die Kopie nach dem berühmten Altarbild der Himmelfahrt Mariens von Peter Paul Rubens (1577–1640) auf der linken Seite dies herausfordern würde. Prehn kombiniert sie mit zwei weiteren Skizzen „in Rubens Manier“, die er – wie stützend – links und rechts unterhalb der Himmelfahrt anordnet. Der missmutig schauende Bauer mit seinem durchlöcherten Strohhut in der rechten Kastenhälfte scheint hingegen wieder einmal kein adäquates Gegenbild für das religiöse Historienbild zu sein. Undurchsichtig bleibt auch die Zusammenstellung der Judith mit dem Haupt des Holofernes rechts außen, die sich zu zwei in einem Türrahmen lümmelnden Bauern umwendet. Ihr Blick bleibt ebenso unerwidert wie der der Gärtnerin über ihr von Januarius Zick (1730–1797), die ihre Aufmerksamkeit auf ihr echtes Pendant – einen schnitzenden Hirten – gerichtet hat. Ein durchaus tiefsinniges Bildpaar stellte Prehn in der linken Kastenhälfte zusammen: Die Liebesgöttin Venus mit ihrem Sohn Amor vermag den jungen, reich gekleideten Mann offensichtlich nicht zu verführen, der abgeklärt auf einen Totenkopf zeigt und somit auf die Vergänglichkeit hinweist. Mit den Herrscherporträts in der oberen Bildreihe bekundet Prehn einmal mehr seine Loyalität zum Hause Habsburg.