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Miniaturkabinett

15. Abteilung

Flussgegend mit Ruine und doppeltem Regenbogen

  • Peter von Bemmel (1685-1754)
  • Ölhaltige Malerei auf Kupfer, H.: 12 cm; B.: 17 cm; T.: 1 mm
  • hmf.Pr766
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Das Bildchen vermittelt dem Betrachter die etwas phantastische und unheimliche Stimmung eines Gewittertages. Im verschatteten Vordergrund führt eine Landstraße einen Hügel aufwärts und bricht am linken Bildrand an der Hügelkuppe ab. Der Weg ist an dieser Stelle von der Sonne grell erleuchtet. Die hohen Bäume auf und hinter dem Hügel sind windbewegt, doch scheinen die Passanten hiervon unbeeindruckt. Bildparallel fließt rechts neben dem Weg ein Fluss, an dessen jenseitigem Ufer mächtige ruinöse Gebäude stehen. Ein auf Augenhöhe des Betrachters gegebener Wald schließt diesen Landschaftsteil wie eine Horizontlinie ab. Dahinter klappt jedoch noch eine weitere Fernlandschaft mit einem Gewässer und kahlen Bergen hoch.
Die Landschaftsgründe sind wie Theaterkulissen hintereinander geschoben. Die bei genauem Betrachten unbefriedigende Perspektive resultiert sicherlich aus der eklektischen Methode Peter Bemmels, seine Bilder aus Versatzstücken zusammenzusetzen. Ikonographisch reiht sich Pr766 nahtlos in das Oeuvre Peter Bemmels ein, der auch den Rufnamen „Gewitterbemmel“ trägt und dessen Spezialität kleinformatige Landschaften mit extremen Wetterbedingungen sind, die sturmbewegte Baumwipfel, dramatisch verdunkelte Himmel und Blitzeinschläge zeigen.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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