Miniaturkabinett
15. Abteilung
Landschaft mit Blick auf Höchst
- Franz Schütz (1751-1781)
- 1775/77
- Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 12,7 cm; B.: 17,8 cm; T.: 0,7 cm
- hmf.Pr494
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Das Gemälde zeigt eine im Abendlicht und unter lebhaft bewölktem Himmel liegende Auenlandschaft, durch die sich ein kleiner Fluss windet. In der Bildmitte sitzt auf einem dunklen Erdwall ein Hirte im auffallend roten Wams, ein zweiter Mann ruht rechts daneben. Der Sitzende verweist nach links auf eine Herde aus Kühen, Schafen und einer Ziege. Gegen den rechten Bildrand hin verläuft am Ufer der Flussschleife ein Weg, auf dem ein Schimmelreiter und zwei Fußgänger in den Hintergrund ziehen. Dort ist die Silhouette eines entfernten Ortes abgebildet. Es handelt sich dabei um eine zusammengezogene Ansicht von Höchst am Main mit dem im 14. und 15. Jahrhundert erneuerten Schloss der Erzbischöfe von Mainz, dem frühklassizistischen Bolongaro-Palast sowie vermutlich einem Bau des ehemaligen Antoniterklosters. Der im Hintergrund links, zwischen zwei Häusern und unter einem mit diagonalen Strichen angedeuteten Regenguss erkennbare Kirchturm gehört hingegen zur ehemaligen katholischen Kirche von Nied.
Dass Franz Schütz Höchst und seine Umgebung aus eigener Anschauung kannte, belegen fünf auf eine topographisch korrekte Darstellung gerichtete, also sicher vor Ort aufgenommene Studienzeichnungen im historischen Museum Frankfurt. Das besprochene Gemälde Pr494 lässt sich durch die Errichtung des Bolongaro-Palastes bis 1775 und den Weggang des Malers in die Schweiz im Sommer 1777 recht genau in die Zeit zwischen beiden Ereignissen datieren. Das Motiv kehrt später in einer signierten und 1786 datierten Gemäldefassung des Vaters Christian Georg Schütz d. Ä. wieder, wobei die Vorlage dezent überformt und „geordnet“ erscheint.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Dass Franz Schütz Höchst und seine Umgebung aus eigener Anschauung kannte, belegen fünf auf eine topographisch korrekte Darstellung gerichtete, also sicher vor Ort aufgenommene Studienzeichnungen im historischen Museum Frankfurt. Das besprochene Gemälde Pr494 lässt sich durch die Errichtung des Bolongaro-Palastes bis 1775 und den Weggang des Malers in die Schweiz im Sommer 1777 recht genau in die Zeit zwischen beiden Ereignissen datieren. Das Motiv kehrt später in einer signierten und 1786 datierten Gemäldefassung des Vaters Christian Georg Schütz d. Ä. wieder, wobei die Vorlage dezent überformt und „geordnet“ erscheint.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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