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Miniaturkabinett

15. Abteilung

Gemüse- und Blumenmarkt

  • Johann Heinrich Eisenbach
  • 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts
  • Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 12,7 cm; B.: 17,1 cm; T.: 0,7 cm
  • hmf.Pr445
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
 In einer jeweils in warmes Licht getauchten südlichen Landschaft zeigen die beiden Genrebildchen in der vorderen Bildebene locker gruppierte Marktszenen. Koloristisch überzeugen die Bilder durch ihre warme, ausgewogene Tonigkeit, die von kräftigen Farbakzenten in den Gewändern von Rot, Blau, Grün und Gelb durchbrochen wird. Prehn benannte den Künstler mit „H. Eisenbeck“, was alle nachfolgenden Autoren wiederholten. Jedoch wird der Künstler in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angesiedelt, was nicht mit der Datierung der Prehn’schen Bilder zusammenpasst. Diese stammen aufgrund ihres ganzen Erscheinungsbildes aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Es gibt gute Gründe, in dem nirgends sonst auftauchenden „H. Eisenbeck“ einen Hör- bzw. Schreibfehler für den in Frankfurt belegten Maler Johann Heinrich Eisenbach zu vermuten. Dessen Lebenszeiten stimmen mit der Entstehungszeit der Bildchen überein, zudem gehören neben Historien auch kleinformatige Marktszenen zu seinem Repertoire.
Die mit einem überreichen und stilllebenhaft arrangierten Angebot an Lebensmitteln ausgestatteten Gemälde können immer auch sinnbildlich gelesen werden, sei es als Warnung vor Völlerei, als Lob der Fruchtbarkeit oder neutral als Folge von Jahreszeiten oder Elementen. Für Johann Heinrich Eisenbach waren hingegen wohl eher die nicht mehr deutungsschwangeren, sondern das pittoreske einfache Landleben schildernden Marktszenen in südlichen Landschaften vorbildlich, wie sie die Italianisanten der zweiten Generation schufen, allen voran etwa Hendrik Mommers.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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