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Miniaturkabinett

8. Abteilung

Geflügelte Venus

  • Correggio (Antonio Allegri), Kopie
  • Ölhaltige Malerei und Temperafarbe auf Kupfer, H.: 15,8 cm; B.: 12,3 cm; T.: 0,1 cm
  • hmf.Pr757
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
In einer Höhle lehnt die nackte Gestalt einer geflügelten Frauenfigur im klassischen Kontrapost an einem Felsblock. Mit ihrer rechten Hand greift sie das leuchtend rote Tuch, das ihre Gestalt teilweise hinterfängt und zieht es vage vor ihre Scham. Neben ihr lehnt am Felsen ein Köcher mit Pfeilen in kräftigem Blau, der zugehörige Bogen liegt zu ihren Füßen am Boden. Abgesehen von dem Dreiklang von Blau, Rot und hellem Inkarnat beherrschen vor allem warme Brauntöne das Bildchen. Vorlage ist die bekannte und vielfach wiederholte, seitengleiche Komposition Venus, Merkur und Amor (Schule der Liebe) von Antonio Correggio (um 1525), die möglicherweise für den Hof der Gonzaga in Mantua geschaffen wurde. Der Kopist ließ die Gruppe des Amor unterrichtenden Merkur weg, an ihre Stelle treten Köcher und Bogen, die noch auf den kleinen Liebesgott verweisen. Zudem platzierte er die Figur in einer Grotte und nicht wie bei Correggio vor einer Baum- und Strauchbewachsenen Böschung. Die Vereinzelung der Venusgestalt nebst Beigabe von Köcher und Bogen wie in Pr757 scheint allerdings einmalig. Eine inhaltliche Verschiebung hin zu einer anders gelagerten Personifikation ist aber wohl nicht intendiert.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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