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Miniaturkabinett

8. Abteilung

Die Geometrie

  • Hendrik Goltzius (1558–1617), Kopie
  • Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 15,7 cm; B.: 12,9 cm; T.: 0,6 cm
  • hmf.Pr138
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die Allegorie der Geometrie wird in einer genrehaften Szene mit zwei Figuren als Hüftstück verbildlicht: In einer Studierstube beugen sich die weibliche Personifikation in zeitloser Gewandung und ein bärtiger Mann über einen auf dem Tisch liegenden Erdglobus. Mit etwas gezierter Handhaltung vermisst die Geometrie diesen mit einem Zirkel und hält in der gesenkten linken Hand ein Winkelmaß. Der Mann folgt ihr Aufmerksam und markiert zugleich mit dem Finger eine bestimmte Stelle in einem aufgeschlagenen Buch. Was in der rechten unteren Ecke wie ein Totenkopf anmutet, soll tatsächlich der Kopf einer Herme sein, wie der Vergleich mit der graphischen Vorlage der kleinen Gemäldekopie sichtbar macht. Es handelt sich hierbei um den Kupferstich von Cornelis Drebbel (1572–1634) nach Hendrick Goltzius (1558–1617), der das sechste Blatt aus der Serie der Sieben Freien Künste ist. Der genaue Entstehungszeitpunkt dieser Kupferstichserie der Artes Liberales, zu der neben der Erdmesskunst (in traditioneller Reihung) auch die Grammatik, die Rhetorik, die Dialektik, die Arithmetik, die Musik und die Astronomie gehören, ist nicht bekannt. Vermutlich liegt dieser aber nicht vor 1590, als Cornelis Drebbel sein Studium in Haarlem u.a. bei Hendrik Goltzius aufnahm, und nicht nach 1604, in welchem Jahr er als Erfinder, Mechaniker und Physiker an den Englischen Hof nach London ging.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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