Miniaturkabinett
11. Abteilung
Die büßende Maria Magdalena
- unbekannt
- 17. Jh. (?)
- Ölhaltige Malerei auf Laubholz
- hmf.Pr200
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Schon die rückseitige Beschriftung durch Ernst Friedrich Carl Prehn bringt diese Darstellung der reumütigen Maria Magdalena mit Godfried Schalcken (1643–1706) in Verbindung, dem niederländischen Meister effektvoller Kunstlichtinszenierungen. Sie wird auch in den späteren Katalogen als Kopie nach einer seiner zahlreichen Magdalenen-Darstellungen bei nächtlichem Kerzenschein eingestuft. Die konkrete Komposition des Prehn’schen Bildes hat aber keine der heute bekannten Versionen Schalckens zum Vorbild. Zudem zeigt Schalcken die Sünderin zwar mit Tränen der Reue, aber immer auch als äußerst sinnliche und verführerische Frau. Die vorliegende Komposition betont hingegen den Aspekt der Buße sehr stark: Maria Magdalena züchtigt sich durch ein härenes Gewand und kasteit sich durch die karge Nahrung mit Rüben. Diese Motive sind für die eleganten Bilder Schalckens undenkbar.
Weitere Informationen (PDF 2.04 MB)