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Miniaturkabinett

23. Abteilung

Vorhalle mit monumentaler Treppenanlage

  • Johann Jakob Hoch (?), 1750-1829
  • Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 15 cm; B.: 11 cm; T.: 0,9 cm
  • hmf.Pr183
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Das Bildchen gibt eine monumentale, von Kreuzrippengewölben überspannte Hallenanlage wieder. Die Architektur vermischt in eklektizistischer Zusammenstellung gotische Elemente wie Kreuzrippengewölbe und Spitzbögen mit klassizistischen Formen. Die Monumentalität der Anlage wird durch winzige, nur hingetupfte Staffagefiguren unterstrichen: Neben der Wandvorlage links erkennt man zwei stehende und einen am Boden sitzenden Soldaten in antikisierender Rüstung, ein weiterer bewacht einen Durchgang in der Sockelwand. Eine vergitterter Bodenöffnung vor der Soldatengruppe und ein Gefangener gaben seit dem Auktionskatalog von 1829 Anlass, die Architekturanlage als „Vorhalle eines Gefängnisses“ zu deuten.
Während Hoch seine Mainzer Kircheninterieurs nach der Natur zeichnete, ist die eklektizistische Architektur des besprochenen Bildes selbstredend reine Erfindung. Prägend dürfte die Tradition der berühmten Radierungsfolge der Carceri von Giovanni Battista Piranesi (1720–1778) gewesen sein.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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