Miniaturkabinett
15. Abteilung
Madonna mit Kind und elf Heiligen
- Peter Paul Rubens oder Nachfolger, Kopie
- Ölhaltige Malerei auf Leinwand, H.: 19,4 cm; B.: 15,7 cm
- hmf.Pr019
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die Kreuzigungsdarstellung in Pr018 ist eingeschrieben in eine illusionistische steinerne Rahmung, deren obere Mitte von einem Engelköpfchen geschmückt ist. Direkt unter diesem erscheint das INRI-Schild des zentral aufgestellten T-Kreuzes, von welchem die blasse Gestalt Christi nach rechts unten herabblickt. Nach dem Johannesevangelium ist hier sicherlich der Moment dargestellt, in dem Jesus vom Kreuz zu Johannes und Maria herabspricht und sie bittet, sich umeinander zu kümmern. Ein Dolch oder Schwert mit blutrotem Schaft steckt in der linken Seite der Muttergottes, die in ein blaues Gewand gekleidet ist. Maria Magdalena, ebenfalls in blauer Kleidung, umfängt den Kreuzesstamm und küsst Jesu Füße. Diese Personengruppe wird in einem Halbkreis von neun Heiligen umgeben. In Pr019 sind elf Heilige zu Füßen der auf grauen Wolken thronenden Maria mit Kind angeordnet, deren Komposition im Vergleich zu Pr018 weniger gedrängt erscheint.
Die Kreuzigungsszene entspricht sehr genau einer gleichgroßen Holztafel in der Sammlung des Baron van Dedem, die als Ölskizze oder eigenständiges Kleinbild von Peter Paul Rubens gilt. Allerdings wird diese aufgrund der überfüllt wirkenden Komposition und ikonographischer Unstimmigkeiten auch als Arbeit eines Nachfolgers im Stile Rubens eingeschätzt, da das Motiv der Mater Dolorosa nie im Zusammenhang mit der Kreuzigung und die zusammengesunkene Muttergottes unter dem Kreuz sonst nirgends in Rubens Werk auftauchen. Nach Restaurierung und Abnahme der Übermalungen zeigt das Gemälde aus der Sammlung des Baron van Dedem heute exakt den Ausschnitt der Prehn‘schen Version bei der lediglich oben und unten einige Millimeter fehlen. Malerisch ist Pr018 gegenüber dem skizzenhaft und locker gemalten Vorbild durch seine zaghaft-nachzeichnende Pinselführung und die vollkommenere und Konturen wahrende Ausführung eindeutig als Kopie zu erkennen.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Die Kreuzigungsszene entspricht sehr genau einer gleichgroßen Holztafel in der Sammlung des Baron van Dedem, die als Ölskizze oder eigenständiges Kleinbild von Peter Paul Rubens gilt. Allerdings wird diese aufgrund der überfüllt wirkenden Komposition und ikonographischer Unstimmigkeiten auch als Arbeit eines Nachfolgers im Stile Rubens eingeschätzt, da das Motiv der Mater Dolorosa nie im Zusammenhang mit der Kreuzigung und die zusammengesunkene Muttergottes unter dem Kreuz sonst nirgends in Rubens Werk auftauchen. Nach Restaurierung und Abnahme der Übermalungen zeigt das Gemälde aus der Sammlung des Baron van Dedem heute exakt den Ausschnitt der Prehn‘schen Version bei der lediglich oben und unten einige Millimeter fehlen. Malerisch ist Pr018 gegenüber dem skizzenhaft und locker gemalten Vorbild durch seine zaghaft-nachzeichnende Pinselführung und die vollkommenere und Konturen wahrende Ausführung eindeutig als Kopie zu erkennen.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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