Miniaturkabinett
16. Abteilung
Abschied des Aeneas von Krëusa
- Gerard de Lairesse (1640-1711), Kopie
- nach 1667
- Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 18,5 cm; B.: 25,1 cm; T.: 0,7cm
- hmf.Pr391
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die offene, nach hinten über Stufen ansteigende Säulenhalle eines Palastes bildet den Hintergrund für eine dramatische Abschiedsszene: Ein antik gerüsteter Mann schreitet hier weit aus, um seinen Waffenbrüdern ins Kampfgetümmel zu folgen. Die auf einer Wolke schwebende schöne Frauengestalt weist ihm mit dem ausgestreckten Arm den Weg, doch wird er von der neben ihm knienden Frau vehement an der Hüfte umfasst. Ein Knabe hinter den beiden trägt mit hochgerecktem Arm den roten Stoffmantel des Soldaten.
Dargestellt ist eine selten geschilderte Begebenheit aus der Äneis des Vergil (2. Buch, Vers 673/674): Venus erscheint ihrem Sohn Aeneas im brennenden Troja und verheißt diesem unter ihrem Schutz zu fliehen. Jedoch weigert sich sein Vater Anchises seine Vaterstadt zu verlassen, weshalb Aeneas sich erneut ins Kampfgetümmel um die schon fast eroberte Stadt stürzt. Seine Frau Krëusa umklammert daraufhin seine Knie und bricht zusammen mit dem Sohn Iulus (Askanios) in Wehklagen aus.
Vorlage für Pr391 ist eine Radierung von Gerard de Lairesse, die wohl um 1667 als Einzelblatt entstand, und in einer späteren Auflage von Nicolaes Visscher d. Ä. (1618–1679) mit der eindeutigen Themenbezeichnung herausgegeben wurde. Das Prehn’sche Gemälde muss dabei konkret nach einem Nachstich entstanden sein, da es seitenverkehrt zur Lairesse-Radierung erscheint.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Dargestellt ist eine selten geschilderte Begebenheit aus der Äneis des Vergil (2. Buch, Vers 673/674): Venus erscheint ihrem Sohn Aeneas im brennenden Troja und verheißt diesem unter ihrem Schutz zu fliehen. Jedoch weigert sich sein Vater Anchises seine Vaterstadt zu verlassen, weshalb Aeneas sich erneut ins Kampfgetümmel um die schon fast eroberte Stadt stürzt. Seine Frau Krëusa umklammert daraufhin seine Knie und bricht zusammen mit dem Sohn Iulus (Askanios) in Wehklagen aus.
Vorlage für Pr391 ist eine Radierung von Gerard de Lairesse, die wohl um 1667 als Einzelblatt entstand, und in einer späteren Auflage von Nicolaes Visscher d. Ä. (1618–1679) mit der eindeutigen Themenbezeichnung herausgegeben wurde. Das Prehn’sche Gemälde muss dabei konkret nach einem Nachstich entstanden sein, da es seitenverkehrt zur Lairesse-Radierung erscheint.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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