Miniaturkabinett
12. Abteilung
Ungarisches Feldlager
- Johann Ludwig Ernst Morgenstern (1738-1819)
- 1767
- Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 16,3cm; B.: 22,7 cm; T.: 0,8 cm
- hmf.Pr591
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die beiden Gemälde zeigen Schlachten- bzw. Soldatenszenen mit fremdländischen Truppen. In Pr590 ist eine Gruppe von vier Reitern in Rüstung vor einer befestigten Stadt abgebildet, die von vier Soldaten zu Fuß angegriffen wird. Im Gegensatz dazu ist die Szene in Pr591 friedlicher: Hier werden Soldaten gezeigt, die rechts sowie im Hintergrund vor Zelten kampieren. Ein Husar in der Mitte der Komposition spricht mit ausgebreiteten Armen einen weiteren Husaren zu Pferd rechts daneben an, der mit erhobenem Krummsäbel zum Ausritt bereit ist.
Bei den beiden Bildern von 1767 handelt es sich um die nach derzeitigem Wissensstand frühesten datierten Werke des Malers Johann Ludwig Ernst Morgenstern, die zudem seinem allerersten Interesse an der Pferde- und Schlachtenmalerei entsprechen. Zwischen 1766 bis 1768 hielt sich der Künstler auf dem Schloss Salzdahlum bei Braunschweig auf, wo er zahlreiche Werke des vor allem durch seine Pferde- und Schlachtenmalerei bekannten Malers Georg Philipp Rugendas sowie Arbeiten weiterer barocker Bataillenmaler studierte. Zu den besprochenen Bildchen ließen sich bislang keine direkten Vorlagen nachweisen. Bemerkenswert ist, dass Morgenstern in diesen Darstellungen das charakteristische ästhetische Erscheinungsbild der barocken Bataillemalerei abwandelte, indem er die Bildchen in feiner, glatter Malweise auf Holzgrund ausführte und helle, opak wirkende Farbtöne bevorzugte. Die Bildgattung der Schlachtenmalerei spielte in seinem späteren Schaffen ab etwa 1770 hingegen keine große Rolle mehr, und entsprechende Bilder sind auch in historischen Sammlungen vergleichsweise selten überliefert. Einzig mit einigen wenigen Kopien für sein Miniaturkabinett näherte sich der Künstler später noch einmal dieser Thematik an.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Bei den beiden Bildern von 1767 handelt es sich um die nach derzeitigem Wissensstand frühesten datierten Werke des Malers Johann Ludwig Ernst Morgenstern, die zudem seinem allerersten Interesse an der Pferde- und Schlachtenmalerei entsprechen. Zwischen 1766 bis 1768 hielt sich der Künstler auf dem Schloss Salzdahlum bei Braunschweig auf, wo er zahlreiche Werke des vor allem durch seine Pferde- und Schlachtenmalerei bekannten Malers Georg Philipp Rugendas sowie Arbeiten weiterer barocker Bataillenmaler studierte. Zu den besprochenen Bildchen ließen sich bislang keine direkten Vorlagen nachweisen. Bemerkenswert ist, dass Morgenstern in diesen Darstellungen das charakteristische ästhetische Erscheinungsbild der barocken Bataillemalerei abwandelte, indem er die Bildchen in feiner, glatter Malweise auf Holzgrund ausführte und helle, opak wirkende Farbtöne bevorzugte. Die Bildgattung der Schlachtenmalerei spielte in seinem späteren Schaffen ab etwa 1770 hingegen keine große Rolle mehr, und entsprechende Bilder sind auch in historischen Sammlungen vergleichsweise selten überliefert. Einzig mit einigen wenigen Kopien für sein Miniaturkabinett näherte sich der Künstler später noch einmal dieser Thematik an.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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