Miniaturkabinett
2. Abteilung
Kopf eines Alten mit weißem Bart
- Johann Georg Trautmann (1713–1769)
- Ölhaltige Malerei auf Leinwand
- hmf.Pr575
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Mit diesem Charakterkopf greift der Frankfurter Maler Johann Georg Trautmann ein typisches Motiv der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts auf. Bei den sogenannten „Tronies“ handelt es sich um Bildnisse, die zwar nach dem Leben gemalt wurden, aber nicht als individuelle Porträts gemeint waren. Sie geben vielmehr einen bestimmten Typ oder Charakter wieder, sind Experimentierfeld für die Darstellung von menschlichen Gefühlen und Stimmungen. Nachdem Jan Lievens (1607–1674) und Rembrandt (1606–1669) den Bildtypus in Leiden eingeführt hatten, beschäftigten sich zahlreiche Künstler mit dieser Spezialform der Genre- bzw. Porträtmalerei. In der Frankfurter Malerei der Goethezeit erfreuten sich diese Greisenköpfe „in Rembrand’s Manier“ großer Beliebtheit. Vor allem Johann Georg Trautmann und Johann Conrad Seekatz (1719–1768) nahmen das Motiv in ihr Repertoire auf (vgl. in der vierten Abteilung).
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