Miniaturkabinett
2. Abteilung
Fruchtstück
- Unbekannt
- 18. Jahrhundert
- Ölhaltige Malerei auf Kupfer
- hmf.Pr370
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die beiden Stillleben zeigen unter freiem Himmel vor abfallenden Böschungen üppige Fruchtarrangements: Am Boden liegen hier ein aufgeschnittener Kürbis, Kastanien, weiße und rote (blaue) Trauben, Äpfel und Granatäpfel, sowie im Gegenstück Feigen (auf einem Zinnteller), Kirschen, Granatäpfel, Pfirsiche und eine halbierte Melone mit rotem Fruchtfleisch. Die Komposition der beiden Bildchen geht auf die überreichen flämischen Fruchtstücke der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zurück. Die Hauptakteure auf diesem Gebiet, Abraham Brueghel (1631–1697) und David de Coninck (1636–1699), haben – seit etwa 1660 in Rom lebend – auf zahlreiche italienische Stilllebenmaler Einfluss genommen. Zudem wirkten sie auf den ebenfalls zeitweilig in Rom ansässigen Franz Werner von Tamm ein, der in ganz besonderer Weise die niederländischen und italienischen Einflüsse zu verbinden wusste. Der Maler der beiden Prehn’schen Fruchtstücke – oder das Vorbild, sollte es sich um Kopien handeln – ist vermutlich in diesem italienischen (oder italienisch geschulten) Umfeld zu suchen. Für eine solche Lokalisierung spricht auch das Motiv der bauchigen „Chianti“-Flasche in Pr370.
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