Miniaturkabinett
10. Abteilung
Kircheninterieur
- Christian Stöcklin (1741-1795)
- Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 12,4 cm; B.: 12,8 cm; T.: 0,8 cm
- hmf.Pr534
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Christian Stöcklin, der zunächst als Architektur- und Dekorationsmaler wirkte, schuf seit den frühen 1770er Jahren neben Ruinenlandschaften „à la Schütz“ insbesondere Kircheninterieurs. Er griff dabei eine Bildgattung auf, die insbesondere in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts weite Verbreitung gefunden hatte und auch im 18. Jahrhundert bei Sammlern sehr beliebt war.
Die beiden kleinformatigen Gemälde geben nach der Imagination gebildete Kircheninterieurs wieder. Stöcklins verschiedenartige Phantasiearchitekturen stehen beispielhaft für seine Kirchen im Römischen und Gotischen Geschmack, die der Maler offenbar auch gerne als Bildpaare ausführte. Dass das erste Bild einer strengen Zentralperspektive folgt, während im zweiten der Blick teils schräg in den Raum schweift, verrät Stöcklins Kenntnis der variantenreichen Ausformungen dieser Bildgattung. Ebenso tritt der Künstler auch maltechnisch hervor: Es lassen sich jeweils zwei übereinander liegende Fluchtpunkte rekonstruieren, auf die die Perspektivlinien zulaufen. Zur Akzentuierung der dunklen Gewölbe und Pfeiler mittels effektvoller Lichtkanten kratzte Stöcklin weiterhin feine Linien in die noch nasse Farbe ein, wozu er Lineal und Zirkel nutzte.
Neben Stöcklin hatten auch andere Frankfurter Künstler wie Christian Georg Schütz d. Ä. oder Johann Ludwig Ernst Morgenstern Erfolg auf diesem Gebiet. Er konnte sich jedoch einen Namen machen, da seine Werke durch eine besonders überzeugende Wiedergabe der oft kompliziert angelegten Raumperspektiven hervorstechen und raffiniert ausgeführt sind.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Die beiden kleinformatigen Gemälde geben nach der Imagination gebildete Kircheninterieurs wieder. Stöcklins verschiedenartige Phantasiearchitekturen stehen beispielhaft für seine Kirchen im Römischen und Gotischen Geschmack, die der Maler offenbar auch gerne als Bildpaare ausführte. Dass das erste Bild einer strengen Zentralperspektive folgt, während im zweiten der Blick teils schräg in den Raum schweift, verrät Stöcklins Kenntnis der variantenreichen Ausformungen dieser Bildgattung. Ebenso tritt der Künstler auch maltechnisch hervor: Es lassen sich jeweils zwei übereinander liegende Fluchtpunkte rekonstruieren, auf die die Perspektivlinien zulaufen. Zur Akzentuierung der dunklen Gewölbe und Pfeiler mittels effektvoller Lichtkanten kratzte Stöcklin weiterhin feine Linien in die noch nasse Farbe ein, wozu er Lineal und Zirkel nutzte.
Neben Stöcklin hatten auch andere Frankfurter Künstler wie Christian Georg Schütz d. Ä. oder Johann Ludwig Ernst Morgenstern Erfolg auf diesem Gebiet. Er konnte sich jedoch einen Namen machen, da seine Werke durch eine besonders überzeugende Wiedergabe der oft kompliziert angelegten Raumperspektiven hervorstechen und raffiniert ausgeführt sind.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Weitere Informationen (PDF 2.87 MB)