Miniaturkabinett
7. Abteilung
Katzenellenbogen am Rhein
- Johann Wilhelm Becker (1744-1782), tradierte Zuschreibung. Kopien nach Herman Saftleven
- Ölhaltige Malerei auf textilem Gewebe, H.: 16,4 cm; B.: 20,8 cm; T.:0,4 cm
- hmf.Pr172
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Beide Darstellungen zeigen Landschaften nach der Phantasie mit dem Charakter idealisierter Rheingegenden. Das Motiv von Pr172 geht auf ein kleinformatiges Gemälde von Herman Saftleven zurück, das sich durch die rückseitige, wohl eigenhändige Aufschrift „Catzenelleboge op de Ryn. Herman Saft leven f. Utrecht Anno 1668“ genau lokalisieren und datieren lässt. Der seit 1632 in Utrecht tätige Maler bereiste 1651 das Rheintal und schuf hiernach zahllose Rheingegenden. Diese sind nach den Regeln der idealen Landschaftsmalerei komponiert, beziehen jedoch teils auch reale Motive mit ein oder besitzen einen allgemein topographischen Charakter. Zu der Rheinlandschaft in Pr171 lässt sich dagegen noch kein konkretes Vorbild Saftlevens benennen – Komposition und Ausgestaltung der von einem erhöhten Standpunkt aus wiedergegebenen Flusslandschaft entsprechen jedoch vollkommen Saftlevens Bildrepertoire.
Die beiden Gemälde aus der Sammlung Prehn wurden einzig im Auktionskatalog von 1829 und in Morgensterns Auftragsbuch als Arbeiten von Herman Saftleven bezeichnet. Während Saftleven seine Werke jedoch in vollendeter Feinmalerei ausführte, fällt die malerische Qualität der beiden Prehn’schen Bilder dagegen deutlich ab. Sie erinnern eher an die eigenhändigen Werke von Johann Wilhelm Becker, weshalb die tradierte Zuschreibung an diesen plausibel erscheint.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Die beiden Gemälde aus der Sammlung Prehn wurden einzig im Auktionskatalog von 1829 und in Morgensterns Auftragsbuch als Arbeiten von Herman Saftleven bezeichnet. Während Saftleven seine Werke jedoch in vollendeter Feinmalerei ausführte, fällt die malerische Qualität der beiden Prehn’schen Bilder dagegen deutlich ab. Sie erinnern eher an die eigenhändigen Werke von Johann Wilhelm Becker, weshalb die tradierte Zuschreibung an diesen plausibel erscheint.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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