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Miniaturkabinett

7. Abteilung

Die Auffindung des Mosesknaben

  • Daniel Vertangen (1598-1681/1684)
  • Ölhaltige Malerei auf Kupfer, H.: 14,1 cm; B.: 17,9 cm; T.: 0,1 cm
  • hmf.Pr269
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

In Genesis 2,1-10 wird von der Auffindung des Mosesknaben berichtet: Obwohl vom Pharao in Ägypten der Befehl ausgegeben worden war, alle hebräischen Neugeborenen männlichen Geschlechts sofort zu töten, konnte eine Mutter ihren Sohn verbergen bis er drei Monate alt war. Dann setzte sie ihn in einem Körbchen im Nil aus. Beim Baden fand dort die Tochter des Pharao das Kästchen und ließ es durch eine Dienerin aus dem Schilf holen. Wissend, dass es sich bei dem schreienden Jungen darin um ein hebräisches Kind handelte, nahm sie es als Sohn an und gab ihm den Namen Moses.

Vertangen schildert die Szene der Auffindung mit elf größtenteils nackten Frauen, die sich in drei Gruppen auf einer Waldlichtung verteilen. Ein stehender Rückenakt auf der Mittelachse vermittelt dabei zwischen den beiden äußeren Figurenansammlungen.  Eine ebenfalls zur mittleren Gruppe gehörende kniende Frau in blauem Rock macht mit der gesenkten Hand eine darbietende Geste. Diese gilt der links stehenden prächtig gekleideten Tochter des Pharao, die ihrer Gruppe voransteht. Einzeldarstellungen der Mosesauffindung vor dem 16. Jahrhundert sind sehr selten. Ab dem ersten Viertel des 17. Jahrhunderts setzt in der niederländischen Kunst dann allerdings eine recht rege Verarbeitung des biblischen Stoffes ein.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)


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