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Miniaturkabinett

2. Abteilung

Ein Mann mit Allongenperücke

  • unbekannt
  • um 1700
  • Ölhaltige Malerei auf verzinntem Eisen
  • hmf.Pr471
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die kleinen Hüftbilder zeigen einen Mann und eine Frau, die nach der Mode um 1700 gekleidet sind. Die dunklen Locken einer Allongeperrücke umrahmen das Gesicht des Mannes und fallen in einem langen gedrehten Zopf bis weit auf die Brust hinab. Zu einem mit goldenen Rosetten verzierten dunkelgrünen Morgenmantel trägt er ein locker geschlungenes weißes Spitzenhalstuch, die sogenannte Steinkerke, die um 1690 aufkam. Unter dem hoch aufgesteckten Haar der Dame zeigt sich ein wenig individuell gezeichnetes Gesicht mit spitzem Kinn. Die Bildnisse waren einst dem seit 1667 in Frankfurt a. M. ansässigen Johann Heinrich Roos (1631–1685) zugeschrieben. Berühmt war dieser für seine Landschaften und Tierstück, daneben malte er aber auch Porträts. Für ihn ist jedoch der Gegensatz von detailliert ausgearbeiteter Kleidung und wenig individuellen Gesichtern ganz undenkbar. Auch die zeitliche Einordnung der Bilder anhand der Mode passt nicht zu seinen Lebensdaten: Roos starb bereits 1685 nach einem Brand seines Hauses auf der Frankfurter Zeil.

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