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Miniaturkabinett

7. Abteilung

Flusslandschaft mit Bettlern bei einer antiken Ruine

  • Franz Christoph Janneck (1703-1761)
  • um 1730 (?)
  • Ölhaltige Malerei auf Kupfer, H.: max. 14,3 cm; B.: max. 17,8 cm; T.: 0,1 cm (rund)
  • hmf.Pr425
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Die ideale Flusslandschaft von Pr424 zeigt eine von jungen Bäumen und Ranken umwucherte Steinmauer im Vordergrund. Dieser wird eine Burgruine am jenseitigen Ufer rechts entgegengesetzt. Der freundliche Himmel senkt sich zwischen diesen rahmenden Elementen bis zum Mittelpunkt des Bildes, wo er in die Berglandschaft übergeht. Drei Reisende auf einem Weg beleben die Komposition. Vor steil aufragenden, schroffen Bergen liegen auf dem Gegenstück Pr425 links eine Burgruine und ein Klostergebäude. Unter vergoldetem Abendhimmel zieht sich die Bergkette weit in die dunstige Ferne. Auf der Mittelachse im Vordergrund findet sich an der Scheide von Licht und Schatten die Staffage: eine junge Frau mit schlafendem Kind auf dem Schoß hat sich im Schatten der Ruine zum Ausruhen niedergelassen. Vor ihr steht im milden Abendlicht eine zerlumpte, bettelnde Frau mit zwei Kindern auf dem Rücken und vor der Brust. Ein vorbeischlendernder Mann beobachtet die Szene unbeteiligt.

Die Prehn’schen Gemälde sind die kleinsten Landschaftsbilder des österreichischen Malers Franz Christoph Janneck, in dessen Oeuvre sie mit Sicherheit einzuordnen sind. Hierfür spricht die Handschrift des Meisters mit der zarten, atmosphärischen Farbigkeit, dem gefiederten Laubschlag in den Mittelgrund-Bäumen und der Feinheit des Pinsels.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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