Die zusammengehörigen Landschaftsbildchen Hans de Jodes führen den Betrachter in unterschiedliche Regionen. Pr293 zeigt einen südlichen Seehafen. Die größtenteils verschattete Vordergrundzone wird links von einem mächtigen steinernen Brunnen begrenzt, den eine Neptunstatue krönt. Mehrere Staffagefiguren bevölkern die Uferzone. Als Gegengewicht zum dunklen Brunnen wird rechts eine stattliche Galeere in Richtung des Hafenbeckens gerudert. Im Nachtstück von Pr294 liegt ein See im Zentrum, in welchem sich der weiße Vollmond spiegelt. Die Uferzone im Vordergrund  schließt rechts mit einer einfachen zeltartigen Strohhütte und dahinterliegenden Bäumen ab. Vor dem Eingang prasselt ein Feuer in den Farben Weiß, Gelb, Rot und Blau und wirft effektvoll einen gleichfarbenen Widerschein auf das Gesicht der daneben knienden Person.

Während das Mondschein-Thema bislang einzigartig im Oeuvre des Malers Hans de Jode zu sein scheint, kommt das Hafenmotiv häufiger in vergleichbarer Form und mit einer beinahe identischen Staffage vor. Der Künstler verfügte nur über ein begrenztes Motivrepertoire und wiederholte einmal gefundene Zusammenstellungen in nur kleinen Abweichungen.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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