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Miniaturkabinett

12. Abteilung

Waldlandschaft mit Ferne

  • Jacques d’Arthois (1613-1686), Werkstatt
  • Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 23,0 cm; B.: 34,8 cm; T.: 0,7 cm
  • hmf.Pr199
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Den größten Teil des Bildes nimmt eine verschattete Böschung aus brauner Erde ein, auf der sich mächtige Baumstämme erheben. Diese dunkle Zone steht im Kontrast zu der hell beschienenen Sanddüne rechts. Auf dem dazwischenliegenden kurzen Wegstück unterhalten sich zwei von ihren Hunden begleitete Passanten. Auf einem schmalen Weg reitet ein weiterer Edelmann auf einem Schimmel bildeinwärts.

Das Motiv der hügeligen Waldlandschaft mit einem von Sandböschungen gesäumten Weg ist typisch für die Brüsseler Malerschule der Mitte des 17. Jahrhunderts. Diese empfing ihre Natureindrücke vornehmlich in dem südlich von Brüssel gelegenen Forêt de Soignes.

Der Begründer der Brüsseler Malerschule Lodewijk de Vadder (1605 – 1655) machte das Motiv des Hohlweges, der von sandigen Böschungen eingefasst wird, gewissermaßen zu seinem Markenzeichen. De Vadder ist in seiner breitpinseligen Schilderung der Sandwege und Dünen jedoch noch sehr viel radikaler als der Maler des Prehn’schen Bildes. Dieser lockert etwa die verschattete Böschung links kleinteilig auf und platziert dort einige Pflanzen. Die sehr viel dekorativere Auffassung und der spezifische Violett-Ton in der fernen Hintergrundlandschaft rücken Pr199 eher in die Nähe von Jacques d’Arthois, dessen Stil eleganter ist als der de Vadders. Die Qualität der Ausführung legt allerdings nahe, Pr199 als Werkstattarbeit einzustufen. Das Prehn’sche Bild einem der namentlich bekannten Mitarbeiter zuzuweisen, gelingt nicht, da von den meisten von ihnen keine signierten Werke erhalten sind.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)


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