Miniaturkabinett
10. Abteilung
Ein Stier
- Paulus Potter (1625-1654), Kopie
- wohl 18. Jahrhundert
- Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 14,8 cm; B.: 19,6 cm; T.: 0,5 cm
- hmf.Pr662
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die beiden Tiere mit braunem Fell und teils weißem Kopf finden sich jeweils auf einer leichten Erdwelle platziert. Im Vordergrund und zur Seite sind Pflanzen und einige Holzlatten angedeutet. Im Hintergrund geht der Blick auf silhouettenhafte Ortschaften und im Dunst liegende Baumreihen mit sehr niedriger Horizontlinie. Dadurch stehen die massigen Tierkörper fast gänzlich vor dem hellblauen, leicht bewölkten Himmel.
Die beiden Bildchen folgen dem Schema jener monumentalen Tierdarstellungen, das der Niederländer Paulus Potter mit seinem viel bewunderten Stier (1647) in Den Haag begründet hatte. Das Gemälde positioniert das Tier in ähnlicher, leichter Untersicht vor weiter Himmelsfläche, gruppiert jedoch noch weiteres Vieh und einen Hirten hinzu. In einigen späteren Kompositionen setzte Potter hingegen vereinzelte Tiere vor ebenso niedrige Landschaftsausblicke und einen weiten Himmel. Selbst in kleinen Formaten erreicht er somit eine eindrucksvolle Wirkung. Diese ist auch Potters Radierungen eigen, etwa der 1680 datierenden Serie Verschiedene Stiere und Kühe. Blatt eins und fünf dieser Arbeiten sind als direkte Vorlagen für die besprochenen Prehn’schen Gemälde nachweisbar. Der unbekannte Künstler kopierte dabei jeweils das Hauptmotiv sehr detailgetreu, stellte das Vieh jedoch in eine andere, neu erfundene Umgebung.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Die beiden Bildchen folgen dem Schema jener monumentalen Tierdarstellungen, das der Niederländer Paulus Potter mit seinem viel bewunderten Stier (1647) in Den Haag begründet hatte. Das Gemälde positioniert das Tier in ähnlicher, leichter Untersicht vor weiter Himmelsfläche, gruppiert jedoch noch weiteres Vieh und einen Hirten hinzu. In einigen späteren Kompositionen setzte Potter hingegen vereinzelte Tiere vor ebenso niedrige Landschaftsausblicke und einen weiten Himmel. Selbst in kleinen Formaten erreicht er somit eine eindrucksvolle Wirkung. Diese ist auch Potters Radierungen eigen, etwa der 1680 datierenden Serie Verschiedene Stiere und Kühe. Blatt eins und fünf dieser Arbeiten sind als direkte Vorlagen für die besprochenen Prehn’schen Gemälde nachweisbar. Der unbekannte Künstler kopierte dabei jeweils das Hauptmotiv sehr detailgetreu, stellte das Vieh jedoch in eine andere, neu erfundene Umgebung.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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