Miniaturkabinett
5. Abteilung
Brustbild eines bärtigen Mannes mit Pelzmütze
- Rembrandt Harmensz van Rijn, Kopie
- 18. Jahrhundert
- Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 12,1 cm; B.: 10,7 cm; T.: 0,9 cm
- hmf.Pr599
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Das kleine Bildchen zeigt einen alten, vollbärtigen Mann nach der Phantasie. Ein rötliches Gewand mit Überwurf und die oben in Falten gelegte Pelzmütze bilden seinen pittoresken Aufputz in der Art russischer oder polnischer Charakterköpfe. Grundlage der Komposition ist die um 1635 entstandene Rembrandt-Radierung Niederblickender Greis mit hoher Fellmütze. Unter Beachtung der Lichtregie setzte der Kopist die Arbeit effektvoll mit den Mitteln der Malerei um. Das in seiner künstlerischen Qualität bemerkenswerte Gemälde ließ sich bislang keinem bestimmten Künstler zuweisen, dürfte nach dem Duktus der Malerei und der Farbgebung jedoch in das 18. Jahrhundert datieren und stammt vielleicht von einem deutschen Maler. Es zählt somit zu den zahllosen Rembrandt-Nachahmungen jener Epoche, die bei zeitgenössischen Sammlern ausgesprochen beliebt waren, wobei gerade auch Frankfurt eines der Zentren dieser Geschmacksmode bildete.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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