Die beiden Knechte legten den Leichnam Godeleves zurück in ihr Bett, als sei nichts gewesen. Die Dienstboten, die am nächsten Tag die Tote fanden, errieten die schreckliche Tat wegen des dunklen Abdrucks an ihrem Hals. Der von seiner Reise zurückgekehrte Bertulf heuchelte indes Kummer – wir sehen ihn hier mit theatralisch hochgeworfenen Armen. Er veranlasste die sofortige Beerdigung des verräterischen Leichnams, um alle Spuren seiner Tat zu verwischen.
Die Inschrift in gotischen Lettern am unteren Bildrand der ersten drei Tafeln liest sich ergänzt als „de sa[n]gui[n]e s. godeleve“ (Vom Blut der hl. Godeleve). Möglicherweise stammen die vier Bildchen von einem Reliquienschrein der ehemaligen Kartause Sint-Anna-ter-Woestijn bei Brügge. Hier war Anna Smeyers, die links vorne vor der hl. Annaselbdritt kniet, von 1533 bis 1552 Priorin. Die Widmungsinschrift auf der steinernen Bank im Vordergrund nennt ihren Namen und das Jahr 1538.

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