Miniaturkabinett
13. Abteilung
Flache Flußgegend
- Jakob Christoph Seng (1727–1796)
- Ölhaltige Malerei auf Eichenholz
- hmf.Pr417
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die weite Landschaft und ihr im Gegensinn komponiertes Pendant werden schon durch die rückseitige Beschriftung durch Ernst Friedrich Carl Prehn dem Nürnberger Landschaftsmaler Jakob Christoph Seng zugeschrieben. Die wenigen durch Signaturen gesicherten Werke seiner Hand unterscheiden sich von ihnen allerdings sowohl in Farbigkeit als auch in der Bildanlage stark. Außergewöhnlich bei den vorliegenden Bildern ist der tiefliegende Horizont und der freie, flache Blick in die fast unendlich wirkende Ferne. Bindeglied zu den gesicherten Werken ist allein der Blattschlag aus fein gesetzten Häkchen, wie wir ihn bei dem Baum am linken Rand von Pr417 sehen. Ungewöhnlich ist auch die Rhythmisierung der Bildzone durch die Vielzahl von markanten, unterschiedlich gestalteten aber doch botanisch nicht einwandfrei zu benennenden Bäumen. Deutlich tritt das Bemühen des Künstlers zutage, das Laub eines jeden Baumes durch unterschiedliche Pinselführung zu charakterisieren. Das Interesse Sengs für Bäume könnte damit zusammenhängen, dass er die Illustrationen zu dem naturwissenschaftlichen Buch „Abbildungen der wilden Bäume, Stauden und Buschgewächse“ von Carl Christoph Oelhafen von Schöllenbach schuf, das zwischen 1767 und 1773 in Nürnberg erschien.
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