Kleinformate
Das Alte Gallustor in Frankfurt
- Christian Georg Schütz der Ältere (1718-1791)
- um 1785/90
- Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 17,9 cm; B.: 25,4 cm
- hmf.Pr512
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Das Gemälde Pr512 zeigt eine Ansicht des Alten Gallustores (auch Galgentor genannt) in Frankfurt am Main. Als eines von fünf Toren der mittelalterlichen Stadtbefestigung bildete dieses zunächst die Hauptverbindung aus der Stadt gegen Westen und zur Landstraße nach Mainz. Christian Georg Schütz zeigt die Befestigungsanlage aus südsüdöstlicher Richtung, wobei in der Ferne der markante Doppelgipfel des Großen und Kleinen Feldbergs die weitere Umgebung der Stadt andeutet. Im Mittelgrund überspannt ein Holzsteg mit zwei Figuren den Graben. Rechts folgen ein niedriger, quaderförmiger Torbau mit barocker Fassadengliederung und der eigentliche, viereckige Gallusturm mit angedeutetem Zinnenkranz und dem leicht zurückspringenden Dachgeschoss. Auf dem Festungswall deutet ein hölzernes Wachhäuschen noch die ursprüngliche Verteidigungsfunktion an, während zwei wandartig geschnittene Hecken und eine Ruhebank bereits die städtebauliche Umwandlung der Anlage ankündigen. Die Wallanlagen wurden 1805 demoliert und das Gallustor samt Turm und Brücke 1808 niedergelegt.
Das Gegenstück Pr513 stellt den Kleinen Kettenhof, einen Frankfurter Gutshof dar. Es bestand aus einem Wirtschaftshof mit Scheunen und Stallungen, dem so genannten Großen Kettenhof, und einem in unmittelbarer Nähe liegenden, wehrfähigen Herrensitz, dem dargestellten Kleinen Kettenhof. Letzterer formierte sich aus vier unterschiedlichen Gebäudeflügeln, war allseitig von Wassergräben umgeben und durch eine Brücke mit dem Wirtschaftshof verbunden. Der Gutshof wurde nach 1877 niedergelegt, das Gelände parzelliert und zur Stadterweiterung genutzt.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)Weitere Informationen (PDF 3.03 MB)