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Kleinformate

Bergschloss an einem Fluss bei Mondschein

  • Johann Alexander Thiele (?)
  • Ölhaltige Malerei auf Kupfer, H.: 7,2 cm; B.: 10,7 cm
  • hmf.Pr485
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Der unbewölkte Vollmond bescheint eine nahsichtige Flusslandschaft. Hinter dem Gewässer im Vordergrund erhebt sich ein üppig bewachsener Hügel auf dessen Kuppe ein mächtiges Schloss thront. Mehrere Kähne sind am Ufer festgemacht und im Schein eines rötlichen Feuers geht hier eine ganze Reihe skizzenhafter Figuren ihrer Arbeit nach.

Der ausführende Künstler wurde bislang nicht benannt. Die Qualität des kleinen Landschaftsbildchens mit der bemerkenswert flüssigen und versierten Staffage ließe allerdings durchaus an den Dresdener Johann Alexander Thiele denken, von dem nicht nur im 18. Jahrhundert zahlreiche „Mondscheine“ auf dem Kunstmarkt waren oder in Inventaren überliefert sind, sondern von dessen Hand sich auch ganz vergleichbare Stücke erhalten haben. Anregend für derartige Nachtlandschaften waren die Gemälde Aert van der Neers (1603–1677), der im 18. Jahrhundert sehr geschätzt wurde und dessen Werke Johann Alexander Thiele für seine eigene Gemäldesammlung kopierte. Thiele selbst nimmt mit seinen Mondscheinlandschaften wiederum eine Vorreiterrolle für die romantische Landschaftsmalerei des frühen 19. Jahrhunderts ein und entwickelte eine Vorliebe für dieses Bildsujet.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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