Kleinformate
Waldlandschaft mit Entenjagd
- Matthäus Merian d.Ä., Kopie
- nach 1622
- Ölhaltige Malerei auf Kupfer, H.: 13,9 cm; B.: 17,8 cm, T.: ca. 0,1 cm
- hmf.Pr857
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die Komposition wird von einem bogenförmig knorrigen Baum gerahmt und zeigt im Vordergrund ein sumpfiges Gewässer. Dahinter befinden sich ein erhelltes Wäldchen und eine sonnenbeschienene Landschaft mit Wiesen, Waldstreifen und Hügelkette. Im Schatten des Baumes kniet in der linken unteren Bildecke ein Jäger in rotem Wams, grüner Kniehose, weißen Strümpfen und mit einem flachen Krempenhut am Ufer. Das angewinkelte rechte Bein dient ihm zum Abstützen des Armes mit der Flinte. Ein Erfolg seiner Jagd ist nicht sichtbar: zwei Enten sind aufgeflogen, eine zieht weiterhin gemächlich ihre Bahn, eine andere gründelt im Wasser und zeigt nur ihr erhobenes Hinterteil.
Als Vorbild für das Bildchen gilt eine Radierung von Matthäus Merian, der jedoch die Jäger-Staffage fehlt. Der handwerklich nur mittelmäßige Kopist, der sklavisch beinahe jedes einzelne Blattbüschel übernahm, war bei der Umsetzung der zusätzlich eingefügten Jägerfigur auf sich selbst gestellt und der Aufgabe nicht gewachsen. Aufgrund dieser malerischen Mängel ist die Kopie schwer zu datieren und einzuordnen. Die Arbeit wurde im Museum zeitweilig als deutsche Arbeit des 18. Jahrhunderts geführt. Das Kostüm des dargestellten Jägers scheint aber in den Anfang des 17. Jahrhunderts zu gehören und so lässt sich als Zeitangabe nur das Datum der Stichserie als terminus post quem nennen. Zu diesem passt allerdings auch das Motiv der Entenjagt, das sich auf zahlreichen Waldlandschaften findet.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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