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Miniaturkabinett

3. Abteilung

Seehafen

  • Johann Wilhelm Baur, Kopie nach
  • nach 1670
  • Ölhaltige Malerei und Temperafarbe auf Laubholz, H.: 13,7 cm; B.: 18,1 cm; T.: 0,5 cm
  • hmf.Pr800
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Als Gegenstücke komponiert zeigen die beiden Bildchen das rege Hafenleben. Auf dem offenen Wasser sieht man auf Pr799 eine unter Segel stehende Galeere und auf Pr800 die Breitseite eines abgetakelten Dreimasters. Mehrere vollbesetzte Beiboote befördern in beiden Gemälden Personen und Waren. Auf Pr799 sind vier teils orientalisch gewandete Männer als Hauptpersonen im Zentrum des Gemäldes im Gespräch. Auf dem Gegenstück sind es ihrer drei. Hier ist nicht Handel das vorherrschende Thema, sondern die Ausbesserung des großen Schiffes: neben dem Anker lodert und raucht das Feuer mit dem Teertopf. Auf beiden Bildern mit einer Überfülle an Motiven findet sich eine Rückenfigur, die ruhig dasitzt und das Treiben auf dem Meer beobachtet.
Das Sujet der Hafenlandschaft entwickelt sich aus den Hafenmotiven in den Weltlandschafen eines Jan Brueghel d. Ä. (1568-1625) oder Paul Bril (1554–1626) und erlebte in den unter südlichem Licht liegenden Phantasieprospekten der Italianisanten einen Höhepunkt. Für den Künstler der Prehn’schen Gemälde waren wohl die Hafen-Radierungen Stefano della Bellas anregend, die ebenfalls im Vordergrund stehenden und arbeitenden Händler und Matrosen mit den teilweise angeschnittenen und ins Bild ragenden Schiffen zu kombinieren.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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