Miniaturkabinett
30. Abteilung
Blick aus einer Felsengrotte
- Christian Georg Schütz der Ältere (1718-1791), Werkstatt
- Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 15 cm; B.: 24,6 cm; T.: 1 cm
- hmf.Pr509
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Das Gemälde Pr509 zeigt den Blick durch den dunkel verschatteten, bogenförmigen und von Pflanzen überwucherten Ausgang einer Felsengrotte in eine weite und lichtglänzende, mit Bäumen bestandene Landschaft. Im Pendant Pr522 rahmen hohe, silhouettenhaft-dunkle Bäume links und rechts einen ähnlich „tunnelhaften“ Ausblick hinab in eine weite, baumreiche Flusslandschaft.
Darstellungen von Grotten und Höhlen zählen zu einer Spezialgattung der Landschaftsmalerei, die sich insbesondere in der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts herauskristallisierte und die seit dem späten 18. Jahrhundert, befeuert durch begeisterte Reisende zu diesen Naturwundern und zahlreiche entsprechende Berichte, einen besonderen Aufschwung erlebte. Ähnlich wie Grotten und Höhlen, galten auch Wasserfälle nach der zeitgenössischen Ästhetik als „erhabenes“ bzw. „heroisches“ Naturmotiv, und ihre angemessene Darstellung als besondere Herausforderung in der Malerei. Der ältere Schütz schuf einige topographische Ansichten von Wasserfällen, die er später in eher dekorativer Weise mehr oder weniger homogen in seine Ideallandschaften integrierte. Die beiden besprochenen Gemälde entsprechen in ihrer Malweise, durch das dunstige Licht und das im Mittel- und Hintergrund stark aufgehellte, eher kühle Kolorit dem Stil der Idealen Flusslandschaften Pr489 und Pr855 und dürften von selber Hand stammen. Sie wurden demnach nicht vom älteren Schütz selbst, sondern in dessen Werkstatt ausgeführt.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Darstellungen von Grotten und Höhlen zählen zu einer Spezialgattung der Landschaftsmalerei, die sich insbesondere in der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts herauskristallisierte und die seit dem späten 18. Jahrhundert, befeuert durch begeisterte Reisende zu diesen Naturwundern und zahlreiche entsprechende Berichte, einen besonderen Aufschwung erlebte. Ähnlich wie Grotten und Höhlen, galten auch Wasserfälle nach der zeitgenössischen Ästhetik als „erhabenes“ bzw. „heroisches“ Naturmotiv, und ihre angemessene Darstellung als besondere Herausforderung in der Malerei. Der ältere Schütz schuf einige topographische Ansichten von Wasserfällen, die er später in eher dekorativer Weise mehr oder weniger homogen in seine Ideallandschaften integrierte. Die beiden besprochenen Gemälde entsprechen in ihrer Malweise, durch das dunstige Licht und das im Mittel- und Hintergrund stark aufgehellte, eher kühle Kolorit dem Stil der Idealen Flusslandschaften Pr489 und Pr855 und dürften von selber Hand stammen. Sie wurden demnach nicht vom älteren Schütz selbst, sondern in dessen Werkstatt ausgeführt.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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