Miniaturkabinett
30. Abteilung
Gebirgige Landschaft
- Christian Georg Schütz der Ältere (1718-1791)
- wohl um 1760
- Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 14,7 cm; B.: 21,2 cm; T.: 1,0 cm
- hmf.Pr459
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die Gebirgige Landschaft Pr459 zeigt im Vordergrund einen Weg mit Figuren und einen Bachlauf, worauf ein Dorf im Talgrund und eine nach rechts ansteigende Bergflanke folgen. Die Darstellung entspricht in Komposition und Ausgestaltung der verbreiteten Tradition barocker Ideallandschaften, gerahmt von zwei hohen Bäumen rechts und einem Erdwall links. Die Landschaft mit Tannenallee Pr460 ist nach ihrer Komposition kein wirkliches Pendant zu der ersten, zeigt jedoch dieselbe künstlerische Handschrift. Auf einer besonnenen Lichtung befindet sich eine kleine Figurengruppe; im rechten Bildteil erstreckt sich im Vordergrund ein Gewässer. Eine eng gepflanzte Tannenallee führt diagonal in die Tiefe und leitet den Blick über eine Wiesenfläche mit wenigen Bäumen zu einem kleinen Ort mit Kirche und Burg.
Charakteristisch für den Maler Christian Georg Schütz den Älteren erscheinen u.a. der bewegt gesetzte Baumschlag, die duftig, und dennoch bestimmt ausgebildeten Fernen und die feinen Lichtreflexe auf dem fließenden Bach in Pr459 bzw. Spiegelungen auf der stehenden Wasserfläche in Pr460.
Die beiden Landschaften wurden von Johann Valentin Prehn im 30. Kasten seines Miniaturkabinetts präsentiert. Dieser vereint – als Besonderheit dieser Sammlung – ausschließlich Werke des älteren Schütz, aus seiner Werkstatt und aus seinem Umfeld: sechzehn querformatige und annähernd gleichgroße Bildchen und die vierteilige Folge der vier Jahreszeiten. Von den übrigen Schütz-Werken seiner Sammlung fügte Prehn etwas mehr als die Hälfte in andere Kästen des Miniaturkabinetts ein, während fast alle übrigen der durchweg kleinformatigen Stücke im Auktionskatalog von 1829 in der Abteilung „Eine Sammlung grösserer Oelgemälde“ aufgeführt werden.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
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