Miniaturkabinett
3. Abteilung
Die Verstoßung von Hagar und Ismael
- Kopie nach Johann Georg Trautmann (1713-1796)
- vor 1794
- Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 12,9 cm, B.: 17,6 cm, T.: 0,9 cm
- hmf.Pr806
- hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Das Gemälde Pr806 zeigt die dramatische Verstoßungsszene aus der alttestamentarischen Geschichte von Abraham, seiner Gattin Sara und der Dienstmagd Hagar (nach Gen 21,14). Da Sara kinderlos blieb, führte sie ihren Mann Hagar zu und er wurde Vater von deren Kind Ismael. Als Sara später jedoch selbst ein Kind gebar, verlangte sie von Abraham, Hager und Ismael in die Wüste zu schicken.
Die beiden Gemälde Pr806 und Pr807 stehen in direktem Zusammenhang mit zwei annähernd gleich großen Darstellungen desselben Motivs in der Gemäldegalerie Dessau, die aufgrund ihrer Malweise und der Farbigkeit als sicher eigenhändige Werke Johann Georg Trautmanns gelten können.Diese Trautmann-Gemälde stammen aus der Sammlung der in Frankfurt am Main residierenden Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt-Dessau, befanden sich also bis etwa 1794 an ihrem Entstehungsort. Die Dessauer und die Frankfurter Versionen scheinen zunächst motivisch und stilistisch bis ins Detail übereinzustimmen; ein genauer Vergleich offenbart jedoch deutliche Abweichungen in Ausführung und Maltechnik: So erscheinen die Prehn-Bilder insgesamt flüchtiger, ja fast fahrig gemalt. Ferner sind deutliche Unsicherheiten bei der Bildung der Figuren zu bemerken, deren Bewegungen hier spannungslos wirken und deren Gesichter aus auffallend schematisch nebeneinander gesetzten Farbtupfen gebildet sind. Hinzu kommt die Tatsache, dass von Trautmann selbst in keinem anderen Fall entsprechend getreue Wiederholungen eigener Bilderfindungen überliefert oder dokumentiert sind. Die beiden Gemälde Pr806 und Pr807 sind somit als von unbekannter Hand ausgeführte Kopien nach den originalen Trautmann-Bildern in Dessau zu bestimmen.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Die beiden Gemälde Pr806 und Pr807 stehen in direktem Zusammenhang mit zwei annähernd gleich großen Darstellungen desselben Motivs in der Gemäldegalerie Dessau, die aufgrund ihrer Malweise und der Farbigkeit als sicher eigenhändige Werke Johann Georg Trautmanns gelten können.Diese Trautmann-Gemälde stammen aus der Sammlung der in Frankfurt am Main residierenden Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt-Dessau, befanden sich also bis etwa 1794 an ihrem Entstehungsort. Die Dessauer und die Frankfurter Versionen scheinen zunächst motivisch und stilistisch bis ins Detail übereinzustimmen; ein genauer Vergleich offenbart jedoch deutliche Abweichungen in Ausführung und Maltechnik: So erscheinen die Prehn-Bilder insgesamt flüchtiger, ja fast fahrig gemalt. Ferner sind deutliche Unsicherheiten bei der Bildung der Figuren zu bemerken, deren Bewegungen hier spannungslos wirken und deren Gesichter aus auffallend schematisch nebeneinander gesetzten Farbtupfen gebildet sind. Hinzu kommt die Tatsache, dass von Trautmann selbst in keinem anderen Fall entsprechend getreue Wiederholungen eigener Bilderfindungen überliefert oder dokumentiert sind. Die beiden Gemälde Pr806 und Pr807 sind somit als von unbekannter Hand ausgeführte Kopien nach den originalen Trautmann-Bildern in Dessau zu bestimmen.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)
Weitere Informationen (PDF 3.32 MB)