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Miniaturkabinett

7. Abteilung

Christus mit der Weltkugel (Salvator mundi)

  • Johann Conrad Seekatz
  • 1755/60
  • Ölhaltige Malerei auf Metall, H.: ca. 12 cm; B.: ca. 8,5 cm; T.: ca. 1 cm
  • hmf.Pr605
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Das Kleinformat stellt Christus als frontale Halbfigur vor neutral dunklem Hintergrund dar. Er blickt zum Betrachter, erhebt seine rechte Hand zum Segen und legt die linke auf eine blau glänzenden Welt- oder Sphärenkugel. Die Darstellung folgt somit der verbreiteten Ikonographie des Christus als Salvator mundi (Erlöser der Welt).

Von dem Darmstädter Maler Seekatz sind einige weitere, nicht-szenische Christusdarstellungen bekannt, die allesamt in seine Frühzeit datieren: So zum Beispiel der ebenfalls halbfigurige Christus mit Weltkugel in Privatbesitz, der nach Stil und Malweise um 1754/55 entstanden sein wird. Typus und Ausgestaltung der Christusfigur verraten die Kenntnis frühbarocker Darstellungen des Sujets; Ikonographie und Komposition erscheinen jedoch recht konventionell. Pr605 dagegen entwickelt durch eine kontrastreiche Lichtregie, die betonte Gestik und die bewegten Gewandformen eine suggestiv-emotionale Bildwirkung, die eine Auseinandersetzung des Künstlers Johann Conrad Seekatz mit der süddeutschen oder österreichischen, katholischen Barockmalerei vermuten lässt. Eben dieser Einfluss zeigt eine spätere Entstehung des Bildchens an, als sich Seekatz vermehrt mit entsprechenden Vorbildern befasste.

(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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