J.V.Prehn
Die Sammlung des Konditormeisters Prehn
Johann Valentin Prehn (1749–1821) nimmt unter den Kunstsammlern in Frankfurt a. M. einen besonderen Platz ein: Als Konditormeister gehörte er dem Handwerkerstand an und nicht wie die anderen Sammler der großbürgerlichen Elite der Stadt oder dem Geldadel. Sein weithin berühmtes Ladengeschäft in bester Lage auf der Zeil warf aber wohl gutes Geld ab, so dass er es sich leisten konnte, zwischen etwa 1780 und 1821 eine Universalsammlung alten Stils zusammenzutragen. Neben über 300 großformatigen Gemälden und einem Kabinett kleinformatiger Bilder gehörten hierzu auch Zeichnungen, Graphiken, Skulpturen, Naturalien, römische Antiquitäten, ethnologische Gegenstände, kunstgewerbliche Objekte, Münzen und Kuriositäten. Über die Zusammensetzung seiner Universalsammlung sind wir durch den ausführlichen Auktionskatalog von 1829 informiert. Die Erben des Sammlers – Kaufmann Ernst Friedrich Carl Prehn (1781–1834), Konditor Johann Friedrich Prehn (1778–1848) und die Apothekergattin Johanna Rosina Sänger, geb. Prehn (1785–1865) – versteigerten fast alle Gegenstände in diesem Jahr bis auf einige der großformatigen Gemälde und das kleine Gemäldekabinett, die sich heute im hmf befinden. Die ausgestopften Vögel, Mineralien und ethnographischen Objekte aus Südamerika waren bereits zuvor an das „Naturmuseum Senkenberg“ abgegeben worden.